Energieagentur und Klimaschutzmanagement stellen sich vor

Wirtschaft - Politik  Wissen  EnergieagenturWISSEN – Energieagentur und Klimaschutzmanagement stellen sich vor – Gleich zwei Einrichtungen aus dem Kreisgebiet hatten die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen auf ihrem Kreistreffen in Wissen zu Gast: Die Landesenergieagentur mit ihrem Mitarbeiter Peter Müller und den Klimaschutzmanager des Kreises Stefan Glässner. Die Landesenergieagentur, deren Sitz sich in Kaiserslautern befindet, hat zehn Regionalbüros gegründet. Eines davon hat seinen Sitz bei der Kreisverwaltung in Altenkirchen und ist zuständig für die drei Kreise im Norden des Landes: Altenkirchen, Neuwied und den Westerwaldkreis, ein Gebiet von knapp 500.000 Einwohnern mit 26 Verbandsgemeinden und der großen Kreisstadt Neuwied. Die Landesenergieagentur versteht sich als die landesweite Plattform für die Energiewende und sieht ihre Aufgabe in der Information, der Vernetzung, der Moderation und der Unterstützung aller Vorhaben, die zur Umsetzung der Energiewende bestimmt sind. Nur eines, das stellte der Sprecher Peter Müller unmissverständlich klar, gehört nicht zu den Aufgaben der Energieagentur: Die Beratung. Dafür ist ausschließlich die Verbraucherberatung zuständig, mit der die Agentur nach Müllers Worten „sehr gut zusammenarbeitet“.

Die Energieagentur bietet Informationen, die produkt- und anbieterneutral sind, und versteht sich als Wegbereiter für alle am Markt tätigen Akteure, für die sie regional angepasste Unterstützungsleistungen bietet. Der Vorteil ihrer Aufbaustruktur ist der, dass für eher selten auftretende Fragen das spezielle Knowhow der Zentrale in Kaiserslautern angezapft werden kann, während die Probleme vor Ort von den Regionalbüros angepackt werden. Die Agentur ist die Anlaufstelle für alle Kommunen, die telefonisch und schriftlich Anfragen zu Fördermitteln oder fachliche und rechtliche Fragen zu ihren Energieprojekten haben. Daneben unterstützt die Agentur die Energiewendevorhaben durch Vorträge, Moderation und fachliche Begleitung. Für Probleme, die in allen Kommunen auftreten, zum Beispiel die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen, erstellt die Energieagentur Informationspapiere, so auch zu der häufig gestellten Frage nach den Auswirkungen der im Jahr 2014 vorgenommenen Novelle zum Erneuerbaren Energiengesetz.

Während der Zukunftskongress „Planung und Umsetzung der Energiewende“ von der Agentur allein durchgeführt wurde, war die „Woche der Energie“ eine gemeinsame Veranstaltung des Regionalbüros mit dem Klimaschutzmanager Stefan Glässner. Der Mitarbeiter der Kreisverwaltung wurde als Folge des gemeinsamen Klimaschutzkonzepts des Kreises und der meisten Verbandsgemeinden eingestellt, um die in dem Konzept angeregten konkreten Klimaschutzvorhaben fachlich zu begleiten. Die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts ist voll im Gange, und mehrere Nahwärmekonzepte sind jetzt mit dem Ziel der Steigerung der Energieeffizienz in der Umsetzung. Wie praxisnah der „Klimaschutz vor Ort“ läuft, machte Glässner am Beispiel der Aktion Wärmepumpe deutlich: Der Kreis suchte als Unterstützer der Aktion einige Hersteller moderner Wärmepumpen und eine größere Anzahl ortsansässiger Heizungsbauunternehmen. Diese stellten gemeinsam Fördermittel bereit und sorgten so dafür, dass die Aktion die notwendige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fand. Sodann wurde den privaten Haushalten zu günstigen Bedingungen der Austausch ihrer alten Heizungspumpen angeboten. Von dieser Aktion machten bis Ende 2014 280 Haushalte im Kreis Gebrauch. Ergebnis ist die Einsparung von, konservativ gerechnet, 50.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr im Kreis. Bei der gemeinsam mit der Energieagentur durchgeführten „Woche der Energie“ stand besonders die E-Mobilität im Fokus. Die Ausstellung einer größeren Anzahl von Elektrofahrzeugen stieß in der Öffentlichkeit auf großes Interesse, und für Altenkirchen wurde sogar schon ein Modell für das Car Sharing eines Elektroautos eingeführt, ein Angebot, das inzwischen auch die notwendige Nachfrage gefunden hat.

Die Vorträge der beiden Sprecher machten deutlich, dass die noch junge Energiewende im Kreis Altenkirchen bereits voll im Gange ist. Viele dazu gehörende Projekte können ganz unscheinbar sein. Aber nur mit vielen kleinen Schritten, bei denen die Bürger mitgenommen werden, kann diese Wende gelingen.

Foto: Präsentierten in Wissen wichtige Aspekte des sinnvollen Umgangs mit Energie: Peter Müller (2.v.l.), Regionalreferent Westerwald der Landesenergieagentur Rheinland-Pfalz und Stefan Glässner, Klimaschutzmanager des Landkreises Altenkirchen. Eingeladen hatte der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen, hier vertreten durch Friedrich Hagemann und Dr. Rudolf Beyer (r.).

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