25jährige Städtefreundschaft Neuwied – Güstrow
NEUWIED – 25jährige Städtefreundschaft Neuwied – Güstrow – Bereits am 3. Oktober fand anlässlich des 25jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums zwischen Neuwied und Güstrow und 25 Jahre Mauerfall im Rathaus der Barlachstadt Güstrow ein Festempfang statt. Der Bürgermeister Arne Schuldt und der Präsident der Stadtvertretung, Torsten Renz, begrüßen zum Festempfang eine Delegation aus Neuwied unter Leitung des Oberbürgermeisters Nikolaus Roth. Einen Monat später wurde anlässlich des Jubiläums auch in Neuwied gefeiert.
Am 8.November hatte Neuwieds Oberbürgermeister der wie sein Vorgänger im Amt, ein Mann der ersten Stunde in der Ost/West Städtefreundschaft war, in den Amalie Raiffeisensaal der VHS eingeladen. Musikalisch gerahmt von der jungen Philharmonie ließen der Gastgeber aus Neuwied und Arne Schuldt aus Güstrow, sowie EX Oberbürgermeister Manfred Scherrer noch mal in einer Festrede 25 Jahre Revue passieren.
Während die heute 30 Jährigen sich kaum an das Leben in der DDR erinnern können, wussten die beiden Bürgermeister so einige Kuriositäten aus den Jahren vor dem Mauerfall zu erzählen.
Auch Karnevalisten aus der Deichstadt erinnerten sich an ihren ersten Besuch beim Karnevalsverein in Güstrow, wo sie in einer Schule untergebracht waren, die für die Gäste mit Braunkohle vom Rektor persönlich beheizt wurde.
Sie hoben die besondere Gastfreundschaft der Menschen in Mecklenburg Vorpommern hervor. Zahlreiche Freundschaften und Partnerschaften sind in 25 Jahren entstanden. Beim Besuch der Delegation aus Güstrow in Neuwied trug sich Bürgermeister Arne Schuldt ins Goldenen Buch der Stadt Neuwied ein. Er überreichte seinem Amtskollegen aus der Deichstadt eine Urkunde, die die Ostwestfreundschaft nochmals besiegelte. Er dankte den Menschen aus Politik und Wirtschaft, Mitglieder des Partnerstadtvereins sowie Bürger/innen, die sich besonders für die Städtepartnerschaft verdient gemacht haben.
Im Anschluss an den Festempfang hatte Oberbürgermeister Nikolaus Roth zu einem Essen eingeladen. In geselliger Runde kam noch so manche Begebenheit zur Sprache. Besonders Manfred Scherrer, der vor 25 Jahren durch seine Arbeit als Abgeordneter gute Beziehungen zu Rudolf Scharping, Willy Brand und Bernhard Vogel hatte, ließ nichts unversucht Erich Honnecker zu überzeugen einer Städtepartnerschaft zuzustimmen. So wurde ein halbes Jahr vor dem Mauerfall die 27. Städtepartnerschaft der DDR Wirklichkeit. Wenn in diesen Tagen die Wiedervereinigung überall in Deutschland gefeiert wird, haben die Güstrower Bürger und ihre Neuwieder Freunde einen ganz besonderen Bezug dazu. Sind sie auch recht verschieden in ihrer Mentalität, so konnten sie sich gegenseitig doch befruchten und voneinander lernen.
Wenn auch einige Freunde der ersten Stunde nicht mehr dabei sind, sind gerade bei den jungen Menschen neue Freundschaften entstanden. Die 750 Kilometer Entfernung zwischen den Städten nehmen sie gern in Kauf, um sich regelmäßig zu besuchen. Dabei spielen auch noch heute die Feuerwehr und der Karneval eine nicht unbedeutende Rolle. Vielleicht sind beim nächsten Treffen auch die Musiker der jungen Philharmonie dabei, die den Festakt musikalisch begleiteten. Ihr Können durften sie schon in der Partnerstadt Bromley in England zeigen. Die Barlachstadt Güstrow wäre sicher auch ein gutes Reiseziel, lies OB. Roth augenzwinkernd verlauten.