50 Westerwälder besuchen MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler in Berlin
BERLIN – Berlinbesuch bei MdB Sabine Bätzing–Lichtenthäler (SPD) eine Reise wert –
Berlin ist immer eine Reise wert, auch wenn die Lokführer streiken. Wer allerdings mit dem Zug diese Reise angetreten hat muß sich mit einigen Unzulänglichkeiten herumschlagen. Auf Einladung von MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) war eine 50köpfige Gruppe aus dem Westerwald, den beiden Wahlkreisen der Abgeordneten, Altenkirchen und Neuwied, Mitte der Woche mit einem ICE von Bonn nach Berlin gereist. Der Streik der Lokführer war beendet, der Zug fuhr. Den Westerwäldern kam zugute, dass sie reservierte Plätze hatten, viele andere Reisende, die aus einem anderen Grund diesen Zug nehmen mussten, standen über lange Zeit auf den Gängen und fanden das nicht lustig. Für die Westerwälder lief alles nach Plan, jedenfalls die ersten dreit Tag, dann kam das dicke Ende. Nach gut fünfstündiger Fahrt lief der ICE im Berliner Hauptbahnhof ein und aus dem Zugfenster erblickte die Gruppe die Reiseleiterin mit dem Schild „MdB Bätzing-Lichtenthäler“.
Freudige Begrüßung und auf zum Bus, dreihundert Meter die Beine vertreten, rein in den Doppelstockbus und auf durch Berlin nach Charlottenburg. Klar, Mittagessen, man hatte den ganzen Vormittag ja noch nichts zu sich genommen. Einen Einblick in die Geschichte Berlins seit 1900 in Bezug auf die jüdische Bevölkerung gab es im Rahmen einer Führung im Centrum Judaicum, der Stiftung Neue Synagoge Berlin. Die Synagoge, durch die alliierten Bombenangriffe nur leicht beschädigt, in der Pogromnacht nicht zerstört und mit leichten Brandschäden davongekommen, zerfiel sie in der Nachkriegszeit langsam und wurde schließlich im rückwärtigen Teil abgerissen. Der vordere Teil beherbergt das Centrum, das Museum.
Spannend und interessant wurde es bereits am zweiten Tag als der Besuch einer Plenarsitzung auf dem Programm stand. Frühes Erscheinen war angesagt und 50 Personen mussten sich durch den Sicherheitscheck quälen, im Nieselregen im Schnellschritt zum Reichstagsgebäude, Handys, Kameras, Taschen und Jacken an der Garderobe abgeben, den Besucherbereich aufsuchen, hinsetzen, nicht sprechen, nicht klatschen, nur zuhören und hinsehen. Für manch einen schon ein Problem, der Gewohnheit nicht Folge zu leisten, wenn andere klatschen nicht mit zu klatschen. Doch die mahnende Aufsicht war bereits bei dem ersten zaghaften Zusammenprall der Handflächen zugegen und mahnte mit finsterem Blick.
Alles war da, Kanzlerin, Minister und „alle“ Abgeordneten, auch die Gastgeberin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Nach einer Dreiviertelstunde, als es richtig interessant wurde, war für die Westerwälder die Zeit abgelaufen. Die Sache wurde wieder etwas lockerer. Nach dem obligatorischen Gruppenerinnerungsfoto begrüßte Bätzing-Lichtenthäler ihre Reisegruppe im Vortragsraum mit einem kleinen Umtrunk. Zu der Westerwälder Gruppe gesellte sich noch eine Schulklasse aus Hamm/Sieg. Bevor der politische Alltag sein Recht bekam, stimmte Jonny Winters, ausgestattet mit seiner Gitarre, die sich beim Sicherheitscheck einer besonderen intensiven Untersuchung unterziehen musste, das Westerwaldlied an und fast alle sangen mit. In so aufgelockerter Stimmung erläuterte Bätzing-Lichtenthäler die Arbeit eines Abgeordneten des Bundestages.
Eine namentliche Abstimmung rief die Abgeordnete wieder in den Plenarsaal und die Westerwälder in die Reichstagskuppel. Diese Architektur und den Rundumblick auf Berlin wollte sich keiner entgehen lassen. Die Kuppel war noch da, doch der Rundumblick verregnet.
Zum besonderen Erlebnis wurde auch das Mittagessen in der Friedrichstrasse. Jedes Mal wenn die Gabel die Speise zum Mund führte donnerte über den Köpfen eine S-Bahn dahin. Die Gastronomie befand sich im Gebäude unter den Gleisen oder auch die Gleise über dem Gebäude. Ein höchst interessantes Informationsgespräch erfuhren die Westerwälder im Bundesministerium für Gesundheit. Den Tag rundete ein Nachmittagabend der eigenen Gestaltung eines jeden Einzelnen ab.
Potsdam und Wannsee waren die Anlaufpunkte des dritten Tages. Über die Glienicker Brücke, dem Austauschpunkt der Spione und anderer Dinge zur DDR Zeit, ging es nach Potsdam und zum Schloss Cecilienhof. Die Brücke wurde allerdings zu Fuß überquert um sich so von der Örtlichkeit ein eindrucksvolleres Bild zu verschaffen. Im Schloss Cecilienhof, durch das Potsdamer Abkommen zur geschichtlichen Berühmtheit gekommen, gab es wieder eine Fülle von Informationen und geschichtlichen Wiedergaben die manch einer so nicht kannte.
Das Wetter zeigte sich zwar immer noch von recht feuchter Seite, doch das hinderte die Gruppe und ihre charmante Reiseleitung nicht daran einen kurzen Abstecher nach Sanssouci zu machen. Vom großen Brunnen aus betrachtete man das Schloss und lies sich die Geschichte des Königs erzählen. In langsamer Fahrt ging es durch die im neuen Glanz erstrahlende Landeshauptstadt von Brandenburg hin zum letzten Anlaufpunkt des Tages, dem Haus der Wannsee-Konferenz. Informationsgespräch und Ausstellung führten den hässlichsten Teil deutscher Geschichte vor Augen. Erholsamer und etwas ablenkend entwickelte sich die Stadtrundfahrt durch Berlin an den vielen geschichtsträchtigen Gebäuden unter politischen Gesichtspunkten vorbei. Hier wurde es so richtig deutlich, dass Berlin nicht in drei Tagen zur Gänze zu erleben ist.
Der Besuch im Museum für Film und Fernsehen in der Potsdamer Straße in Berlin Tiergarten viel dem erneuten Streikbeginn der Lokfahrer zum Opfer. Das Büro von Sabine Bätzing-Lichtenthäler hatte für die Rückreise einen Bus gechartert und der trat seine Reise am frühen Morgen an. Dieser kleine Wermutstropfen änderte nichts an der kurzweiligen und erlebnisreichen Informationsfahrt. (wwa/Malte Isele) Fotos: Wachow/Isele