Von Klohäuschen und schrägen Vögeln war ein Riesenlacher beim Gielerother Karneval.
GIELEROTH – Von Klohäuschen und schrägen Vögeln war ein Riesenlacher beim Gielerother Karneval.
Trotz des Schneewetters waren die beiden beliebten Gielerother Karnevalssitzungen an Altweiber und Rosenmontag ausverkauft und Garant für vier Stunden Super-Stimmung unter dem Motto „Ganz Gillert in Frauenhand“!Fotos: ReWa
An beiden Veranstaltungen volles Haus
Obermöhne Carmen Neuls offenbarte sich dem närrischen Publikum in der Eröffnungsrede als angehende Boxweltmeisterin. Doch wie soll man gewinnen, wenn Schwiegermutter Hilde unbedingt der Trainer sein will?
Die siebenjährige Anna Hess leitete mit ihrem lustigen Gedicht auf den schwungvollen Tanz
der „Kleinen Funken von Erbach“ über. Ein farbenfroher Augenschmaus auf der Bühne!
Im Klohäuschen eingeschlossen! Mit akrobatischen Künsten versuchte der arme Insasse höchst amüsant, sich aus seinem Gefängnis zu befreien.
Es blieb kein Auge trocken, als der Obermöhnen – Spross Lukas Neuls per Büttenrede pikante Details über seine chaotische Familie ausplauderte.
Kirsten Gentgens Lieder „Heißer Sand“ sowie „Ein Stern, der über Gillert steht“ animierten den ganzen Saal zu lautstarkem Einstimmen, zumal dazu auf der Leinwand lustige Fotos aller Karnevalsaktiven auftauchten.
Im Anschluss hieß es: Bühne frei für die „Fidelen Sternschnuppen“ aus Pracht, die mit einem schwungvollen Funkenmariechen-Tanz aufwarteten und die Stimmung anheizten!
Damit Babettchen später nicht „ungeöffnet zurück“ gehen muss, suchte sie im Aufklärungsstudio von Settchen dringend Hilfe für ihren gestörten Hormonhaushalt. Dass diese Aufklärung eigentlich der Schweinegrippe galt, war ihr dabei schnuppe – konnte sie doch hier endlich die neuesten Tratschgeschichten aus Gillert an den Mann bringen, bei dem die Dorfsleute unter viel Gelächter ihr Fett abbekamen!
Wahres Tarzan-feeling kam auf, als 530 Kilo Männerpower im afrikanischen Dschungeltanz leicht bekleidet die Bühnenbretter ächzen ließen. Da waren die weiblichen Zugabe-Rufe nicht mehr zu bremsen!
Inka Brause hatte anschließend wahre Mühe, die verschrobenen Gillerter Junggesellen beim Sketch „Bauer sucht Frau“ unter die Haube zu bringen.
Wie man als „Frau von nem Rentner“ Viagra-Dosierungen und den Bau von Vurrelshäusja im Griff behält, beschrieb Annedorle Meutsch launig in ihrer Büttenrede.
Die Neuls Vier wollten im Hinblick auf die nahende Erbschaft nun endlich mal Leistung zeigen und rührten Oma Hilde zu Tränen! Achims Klagelied „Die Suppe von Oma“ zur zur Melodie „My Way“ riss auch die letzten Publikumsreihen vom Hocker!
Interessant und tänzerisch ausgeklügelt präsentierte sich der in Schwarzlicht getauchte Balztanz der „Schrägen Vögel“, der viel Beifall erntete.
Per Gerichtsbeschluss sollte nun die ostpreußische Olga davon abgehalten werden, ihren armen Igor zu züchtigen – und das, obwohl ja die Frauen bekannterweise hier besonders viel Power haben. Bölsberschs Helga brachte als Zeugin harten Duback auf den Tisch und das Hohe Gericht lernte lechzend ganz neue Arten der Erotik kennen! Ein Brüller für das Publikum! Alle Stücke in Gieleroth sind übrigens selbst geschrieben.
Kein Karnevalsabschluss ohne das bewährte Männerballett der „Goldhälschen“, die diesmal als schnuckelige „Meisjer“ aus Amsterdam mit tatkräftiger Unterstützung der Ortsbürgermeisterin tanzend Danke sagten.
Ein besonderer Moment des Innehaltens gelang Carmen Neuls auch diesmal mit ihrer besinnlichen Abschlussrede, die von Natascha Schewelew mit „Klinge, Lied, lange nach“ eingeleitet wurde. Mit dem Wunsch, dass auch die frohen Karnevalsstunden mir ihrem Spaß und Frohsinn noch lange in uns allen nachklingen und dass mit unserer Freundschaft alle Hindernisse zu überwinden sind, schloss die Obermöhne als Musketier den närrischen Reigen mit dem Aufruf „Einer für alle, alle für einen“.