Hausärzte brauchen attraktive Arbeitsbedingungen
BERLIN – „Für die Hausärzte brauchen wir attraktive Arbeitsbedingungen!“ – Erwin Rüddel: „Den Nachwuchs besser fördern – besonders auf dem Land!“ – „Immer mehr junge und gut ausgebildete Ärzte arbeiten mittlerweile im Ausland, während wir immer mehr Ärzte aus Südosteuropa und anderen Regionen anwerben müssen, um unsere Patienten/innen versorgen zu können. Das gibt Grund zur Sorge und verlangt nach Antworten der Politik“, erklärte MdB Erwin Rüddel (CDU).
Weiter sagte der Gesundheitspolitiker: „Einerseits geht diese Entwicklung auf Kosten der Patienten und der Gesundheitsversorgung in Ländern, die in der Regel ärmer sind als wir und ihre heimischen Mediziner selbst dringend brauchen. Das in diesen Ländern in der Regel ohnehin schlechtere Gesundheitswesen nimmt also zusätzlichen Schaden. Vor allem aber wirft dieser Sachverhalt die dringende Frage auf, ob wir genug tun, um jungen Medizinerinnen und Medizinern attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten, um sich hier bei uns als Hausärzte niederzulassen – und dies vor allem auf dem Land.“
Nach Rüddels Worten sind es nicht zuletzt Belastungen durch Bürokratie und Budgetierung, das Risiko von Regresszahlungen an die Krankenkassen und andere finanzielle Belastungen und Unwägbarkeiten, die junge Mediziner davon abhalten, sich als Hausärzte niederzulassen. Gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen bedürfe es daher besonderer Anstrengungen, um eine gut erreichbare medizinische Versorgung auch künftig aufrechtzuerhalten. Eine bedarfsgerechte und hochwertige Gesundheitsversorgung überall in Deutschland sicherzustellen, sei und bleibe die zentrale Aufgabe der Gesundheitspolitik.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete kündigte an, die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen zu einem Schwerpunkt bei den anstehenden Beratungen über ein neues Versorgungsstärkungsgesetz machen zu wollen. Unter anderem sollten Hausärzte eigene Medizinische Versorgungszentren (MVZ) gründen dürfen und Ärztenetze sowie andere innovative Versorgungskonzepte gefördert werden. Weitere Themen müssten die bedarfsgerechte Versorgung mit Arzneimitteln und mit medizinischen Rehabilitationsleistungen sein.
Nicht zuletzt als pflegepolitischer Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hält Rüddel eine gute flächendeckende medizinische Versorgung für entscheidend. „Denn die Hausärzte bilden sozusagen das Rückgrat für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Auch unter diesem Gesichtspunkt halte ich es für dringend notwendig, geeignete Strategien zu entwickeln, um der Abwanderung von immer mehr Medizinern ins Ausland zu begegnen. Und das schaffen wir am ehesten durch attraktive Arbeitsbedingungen hier bei uns und durch den Abbau bürokratischer Belastungen“, bekräftigte Rüddel.