SCHÜRDT – Blumenkästen als Futterspeicher –Mit viel Liebe und Pflege ging die Hausfrau den Sommer über an ihre Blumen und Garten und in den Blumenkästen die die Fensterbänke von außen zieren und das triste Grau der Hausfassade mit farblichem Leben erfüllen. Zum Frühstückstisch saßen sie und ihr Mann im Esszimmer und besprachen nebenbei was im Herbst alles wann und wie gemacht werden solle. Sein Blick fällt durchs Fenster auf die stark gewachsenen Büsche. Als sein Blick etwas tiefer fällt bemerkt er, dass über Nacht zwischen Blumenkasten und Fensterscheibe Blumenerde gefüllt wurde. „Hast du die Blumenerde vorbeigeschüttet und nicht gemerkt?“ Ungläubig sieht die Frau ihren Mann an. Was meinst du, ist ihre Gegenfrage. Na schau doch zum Fenster, da ist die Erde über den Blumenkasten angehäuft. Nein, wie kommt die denn dahin?

Die letzten Tage war im Vorgarten und auch hinter dem Haus reger Eichhörnchenbetrieb. Die sammeln für ihren Wintervorrat Hasel- und Wallnüsse und die gibt es in diesem Jahr in Unmengen. Die nächsten zwei Tage wird das Fenster genau beobachtet, doch kein Eichhörnchen lässt sich sehen. Am dritten Tag ist der Erdhügel weg, wieder im Blumenkasten, nur die Erde zwischen Fenster und Blumenkasten ist noch vorhanden. Am ersten Tag sah man im Blumenkasten zwei Gänge an deren Ende sich Haselnüsse stapelten. Eindeutig wird hier als gehamstert, Vorrat für den Winter angelegt.

Einen Tag später, man sitzt gemeinsam im Schreibzimmer und unterhält sich, als die Frau plötzlich sagt, da ist sie! Wie da ist sie? Ich sehe kein Eichhörnchen. Nein, das ist ja auch eine Maus. Tatsächlich, vor der Fensterscheibe sitze eine Maus und schaut die beiden Menschen mit ihren großen Augen an. Jetzt fällt es auch auf, dass auch hier zwischen Blumenkasten und Fenster Blumenerde liegt. Die Maus dreht sich weg und verschwindet in den Blumen und die fangen plötzlich an zu wackeln. Da sitz der kleine Nager und beißt die vertrockneten Blüten mit der Samenfüllung ab, nimmt sie ins Schnütchen und flitzt mit ihrer Beute in die Mitte des Blumenkastens und verschwindet in einem Gang. Das geht die nächsten 15 Minuten so weiter und so schnell, dass die beiden Menschen vermuten dass es zwei Mäuse sind. Die Fotoapparate wurde gezückt und versucht diesen Flitzer abzulichten. Die Sichtung der Fotos zeigt aber deutlich dass es sich nur um eine Maus handelt.

Am nächsten Tag ist auch hier die Blumenerde wieder im Kasten und alle vertrockneten Blumen weg. Damit stand es fest dass nicht das Eichhörnchen dort seinen Wintervorrat anlegte sondern eine Maus. Doch was ist das für eine Maus. Der Vergleich im Internet sagt dass es keine Haselmaus, Hausmaus, Spitzmaus oder Feldmaus ist. Es schein sich um eine Waldmaus zu handeln. Das Ehepaar beschloss in diesem Herbst die Blumenkästen nicht wegzuräumen, sondern nur die vertrockneten Blumen zu entfernen. Verstärkt will man das Spiel vor dem Fenster im Blickfeld behalten. (wwa) Fotos: Wachow