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Alter Mann trifft nach Jahrzehnten Kornblume wieder

Veröffentlicht am 23. Juni 2014 von wwa

Kornblumen IMG_7498 aREGION – Kornblumen – seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen – Das war eine Überraschung, als auf der Wanderung durch die Region Puderbach blaue Blumen auftraten. Als Kind, das ist jetzt bereits 60 Jahre her, da war der Anblick der Feldblumen, roter Mohn und blaue Kornblumen, keine Seltenheit. Von den Ausflügen am Wochenende, damals ging man noch in „Sonntagskleidung“ schön ordentlich am Wochenende spazieren. Eltern mit Geschwister, selten dass mal ein Freund dabei war. Der musste mit der eigenen Familie durch die Lande ziehen. Genau erinnerte sich der nun fast 70jährige Mann noch an die gelbbraun wogenden Kornfelder. Die gab es soweit der Blick des Auges reichte.

Im Niedersächsischen ist der Fernblick etwas weiter gesteckt als im hügeligen Westerwald. In diesen Kornflächen und besonders an deren Rändern standen diese herrlichen, farbenprächtigen Blumen. So gut wie bei jedem Spaziergang wurde ein kleiner Strauß für die Mutter oder die Oma gepflückt. Gewandert wurde bei uns in der Regel mit dem Vater. Vater genoss die Natur, die Ruhe die die Landschaft ausstrahlte und das wollte er wohl seinen Kindern mitteilen. Seine Kindheit hatte er behütet in Potsdam im Tattersall seines Vaters erlebt. Die Jugend hingegen ging ihm im Krieg in Russland verloren. Schwer verwundet zurückgekehrt und genesen, lebte er die Kindheit seiner damals drei Kinder sehr intensiv. Nutznießer waren wir Kinder. So durften seine Kinder Blumen pflücken, aber nur soviel wie in eine Vase passten und immer nur eines seiner Kinder. Diese blauen Blumen waren mir immer in Erinnerung, nur sah man sie immer weniger. In den zurückliegenden 30 Jahren waren sie ganz von der Bildfläche verschwunden. Die Kornblume galt in der Landwirtschaft als Unkraut und was der Mensch nicht für sich nutzen kann wird erbarmungslos ausgerottet. Das war wohl auch mit der Kornblume geschehen.

Als der alte Mann jetzt bei einem Sparziergang mit zweien meiner Enkelsöhne über die Höhen des Puderbacher Landes machte, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Blaue Blumen am Feldrand. Bei näherer Betrachtung wurde es Gewissheit, die Kornblume war wiedergekehrt. Er hatte vor Freude Tränen in den Augen, kamen doch sofort die Kindheitserinnerungen zurück. Gepflückt wurde an diesem Tag allerdings nicht eine Kornblume. Dafür wurden jede Menge Fotos geschossen. Die beiden Enkelsöhne konnten die Freude des Großvaters erst gar nicht verstehen, waren das doch nur Blumen die da im Feld wuchsen. Was ist da schon Besonderes dran. Nachdem sie aber seine Geschichte gehört hatten, zeigten sie Verständnis für seine Freude, schnappten sich ihren Hund und stolzierten die Feldwege entlang. Natürlich nicht ohne bei jeder Blume stehen zubleiben und Opa zu fragen was das für eine Pflanze sei. Opa war jedenfalls ganz glücklich nach über 60 Jahren wieder Kornblumen in freier Natur gesehen zu haben. (wwa) Fotos: Ariwa