Gleiche Chancen trotz Multiple Sklerose
BERLIN – Welt MS-Tag: Betroffene informieren und helfen – Gleiche Chancen trotz Multiple Sklerose – Sabine Bätzing-Lichtenthäler unterstützt Selbsthilfe – Die Diagnose Multiple Sklerose wünscht sich niemand. Doch wenn man betroffen ist, braucht man vielfältige Unterstützung. „Die Betreuung vor Ort ist sehr wichtig“, weiß Jürgen Schlitt von der Selbsthilfegruppe Betzdorf-Hachenburg. Er betreut seit Jahrzehnten Betroffene in den unterschiedlichen Krankheitsstadien. „Gerade junge Menschen trauen sich nicht, ihre Krankheit öffentlich zu machen. Sie befürchten, dass sie in ihrem beruflichen Alltag Nachteile hinnehmen müssen“, ergänzt Manfred Seibert, der langjährige Gruppensprecher.
„In Deutschland gibt es mehr als 130.000 MS-Erkrankte. Sie haben es verdient, die gleichen Chancen in Schule, Ausbildung, Beruf und im gesellschaftlichen und familiären Leben zu bekommen wie Gesunde“ setzt sich Sabine Bätzing-Lichtenthäler für Betroffene ein. Sie ist schon lange Schirmherrin der MS-Selbsthilfegruppe in Dierdorf.
Viele Menschen erschrecken, wenn sie „Multiple Sklerose“ hören. Sie stellen sich eine schreckliche Zukunft vor. Doch der Verlauf der Krankheit ist sehr unterschiedlich. Bei einigen Betroffenen ist die Krankheit für die Außenwelt kaum wahrnehmbar, andere müssen sehr einschränkende Symptome hinnehmen. Bei MS handelt es sich um eine chronische, entzündliche Erkrankung von Gehirn und Rückenmark. Sie tritt meist im frühen Erwachsenenalter auf.
Der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Dort kann man wichtige Informationen erhalten und wird gerade auch emotional angenommen, verstanden und wenn nötig begleitet. „Wir sprechen aber nicht nur über unsere Krankheit, wir haben auch viel Spaß miteinander und haben ein sehr gutes Freizeitprogramm“, so Manfred Seibert und Jürgen Schlitt. Sie würden sich freuen, wenn Betroffene möglichst früh Kontakt aufnehmen.
Wer wissen will, an wen er sich im Kreis Altenkirchen oder im Kreis Neuwied wenden kann, der kann unter www.dmsg-rlp.de oder 06131/604 704 die passenden Kontakte finden. Außerdem gibt es eine Beratungsstelle, die mit der Diplom-Sozialpädagogin Petra Neust-Schönberger besetzt ist. Sie ist per Mail unter p.neust-schoenberger@dmsg-rlp.de oder unter 02626/1272 zu erreichen.