Holger Mies, Rettungsassistent DRK, befürwortet ausdrücklich die Anschaffung von Defibrillatoren

Personen DRK Holger-Mies-VGFLAMMERSFELD – Stellungnahme von Holger Mies, Rettungsassistent DRK, zur Anschaffung von Defibrillatoren (AEDs) für die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Flammersfeld. – Zur Entscheidung des VG-Rates Flammersfeld eine Anschaffung von Defibrillatoren (AEDs) für die vier Wehren in der VG zu tätigen, kann ich nur meine Glückwünsche aussprechen. Dies war eine richtige Entscheidung und bringt weitere medizinische Sicherheit für das gesamte eingesetzte Personal der Feuerwehren im Einsatz. Aber nicht nur für Feuerwehrangehörige, auch für Betroffene im Einsatz und für alle sich im Umfeld des AEDs befindlichen Personen wurde ein großer Dienst am Nächsten getätigt.

Wenn man berücksichtig, das pro Jahr ca. 150.000 Menschen in Deutschland an den folgen eines sogenannten Kammerflimmern versterben und eine frühe Defibrillation (auch Schock genannt) eine solche lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung terminieren kann, sollte, sofern vorhanden, auch der letzte Kritiker zum Nachdenken kommen.

Als aktiver Rettungsdienstler kann ich bestätigen, dass von zehn Wiederbelebungen mit internistischer Ursache (meist Herzinfarkt oder Lungenembolie) immerhin  acht davon primär Defibrillationspflichtig sind. Auch wenn sich im ländlichen Raum die Akzeptanz für die AEDs  noch eher schleppend verbreitet, kann die VG Flammersfeld hier schon glänzen. Innerhalb der VG sind mit  dieser Anschaffung zehn AEDs im Umlauf. Die Standorte: Aral Tankstelle Willroth, Dorfgemeinschaftshaus Willroth, FW Horhausen, DRK Ortsverein Horhausen, Herzsportgruppe Horhausen (Raiffeisenhalle), FW Pleckhausen, Treif Oberlahr, FW Oberlahr, FW Flammersfeld und Rathaus Flammersfeld.

Die Handhabung der AEDs ist kinderleicht, da dass Geräte klare Sprachanweisungen gibt. Letztendlich muss der AED nur angeschaltet  und zwei Elektroden auf den Brustkorb aufgeklebt werden. Danach entscheidet der AED selbstständig ob ein Schock empfohlen ist oder nicht. Wichtig ist nur zu wissen, dass hierdurch die Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht ersetzt wird, sondern lediglich der AED zusätzlich mit eingebunden wird. Um eine klare Linie in den Ablauf zu bringen, wird in den kommenden Wochen jedem Feuerwehrangehörigen die Möglichkeit einer intensiven Schulung angeboten. Auch in Erste-Hilfe Lehrgängen wird mittlerweile bundesweit der AED vorgestellt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der mobilen Handhabung im Notfallrucksack. Bei vielen Veranstaltungen wirken die Wehren aktiv mit, ohne sanitätsdienstliche Absicherung wie z.B. Ostereierweitwurf, St. Martinszug, FW-Feste, … dort überall ist der AED vor Ort und kann schnell zum Einsatz kommen.

Ich würde mir wünschen noch viele Entscheidungsträger dazu motivieren zu können AEDs anzuschaffen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Denn ich weiß, diese Geräte sind gut, werden gebraucht und retten Leben.

Holger Mies

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