Einjähriger spanischer Mischlingsrüde Chico ist der Tötungsstation entkommen
Veröffentlicht am 10. April 2014 von wwa
KIRCHEIB – SCHÜRDT – Chico hat ein neues Zuhause gefunden – Das war eine schlimme Woche die der noch nicht einmal einjährige Mischlingsrüde Chico hinter sich hatte. Mit großer Mühe hatte man ihn gerade noch aus einer Tötungsstation in Spanien herausgeholt. Damit war der gerade zehn Monate junge Mischling, der wohl auch etwas vom Schäferhund in seinen Genen hat, vorerst dem Tode entronnen. Jetzt begann für ihn nächste Tortur. Der Tierarzt stand auf dem Programm. Jede Menge Untersuchungen, Spritzen und schließlich noch die Kastration musste er über sich ergehen Lassen. In Rheinland-Pfalz und im angrenzenden NRW wurde eine passende Pflegestelle gesucht und auch gefunden. 30 Stunden war Chico am nächstmöglichen Wochenende unterwegs. Immer nur im Transportkäfig, zwar mit Wasser und Nahrung aber wenig Bewegung. Mitte der Woche war es geschafft. Er landete in der Verbandsgemeinde Altenkirchen und kam nach Eitorf in seine Pflegestelle. Nach einem Tag gab es aber schon Probleme. Chico verstand sich bestens mit Mensch und Hund, doch die Hausratten fand er zum Fressen gern. Die Gastgeber drehten am Rad und riefen die Vermittlungsstelle zur Hilfe. Guter Rat war teuer, wohin mit dem noch Reisegeschädigten? Über den Bürgerkurier suchte man Hilfe und fand auch ein junges Paar das sich Chico annahm. Kurzes Kennenlernen, gemeinsames Laufen und schon war die Freundschaft geschlossen. Einem bekannten Ehepaar war vor einigen Wochen die 14jährige Hoverwarthündin gestorben, die Trauer noch groß und so richtig war man noch nicht auf einen neuen Hund eingestellt. Dennoch startete man den Versuch Chico vorzustellen. Die ersten Blicke zündeten schon voll durch. Das neue Frauchen war begeistert und als das neue Herrchen diesen wolfsähnlichen Blick von Chico sah, war der Kuchen gegessen. Der Versuchsballon „Chico“ startete durch. Jetzt sind alle rundum glücklich. Chico muss zwar noch viel Lernen, so zum Beispiel dass Katzen keine Ratten sind und es fürchterlich was auf die Nase gibt wenn man ihnen zu nahe kommt. Mit dem stundenlang alleine sein hat er es auch noch nicht so, aber das ändert sich bereits. Mit anderen Hunden verträgt sich Chico bestens, nur mit diesen Riesenhunden, die die Menschen Pferde nennen, kann er sich noch nicht so richtig anfreunden. Da verkrümeln wir uns lieber hinter den Menschen oder suchen sonst wo Deckung. Kinder mag der schlaksige Spanier richtig gerne und da ist er auch sehr vorsichtig und behutsam. So ein Glück haben allerdings viele andere Hunde nicht. So stehen da noch einige Rumänen auf der dringenden Warteliste und auch ein kleiner Dackel, der schon in Weyerbusch weilt, suchen pfotenringend nach Menschen die ihnen ein neues und dauerhaftes Zuhause schenken. (wwa) Fotos: Wachow