Defektes Kabel löst Brand in Recycling-Firma aus
BRAUBACH – Acht Verletzte bei Brand in einer Recycling-Firma – Gegen 14:15 Uhr meldeten am Sonntag mehrere Anwohner bei der Polizei Lahnstein starke Rauchentwicklung im Bereich der ehemaligen Blei- und Silberhütte Braubach. In dem Gelände ist ein Recyclingbetrieb für Akkus/Batterien beheimatet. In einem offenen Außenlagerbereich, in dem angelieferte Rohware, wie Batteriegehäuse und Kunststoffe, zur weiteren Verarbeitung gelagert werden, brach der Brand aus.
Durch die Windverhältnisse wurde das Feuer angefacht und breitete sich über weite Teile des Außenlagers aus. Der Feuerwehr gelang es durch Großeinsatz, Gebäudeteile und benachbarte Silos vor den Flammen zu schützen. Nach Einsatz von Löschschaum kam der Brand nach und nach unter Kontrolle und war gegen 16:45 Uhr gelöscht. Vorgenommene Messungen ergaben, so die Auskunft der Feuerwehr, keine Schadstoffbelastungen im Löschwasser oder in der Luft. Zuvor waren die Anwohner zur Sicherheit darüber informiert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Insgesamt waren neben 170 Kräften verschiedener Wehren aus der Verbandsgemeinde Loreley, Nastätten, Lahnstein, Bad Ems und Koblenz sowie der Werksfeuerwehr Rasselstein, auch 40 Angehörige der SEG des DRK und Kräfte der Polizei eingesetzt. Zur Sicherheit setzt die Feuerwehr in der Nacht noch Brandwachen ein, um bei einem eventuellen Aufflackern des Feuers eingreifen zu können. Die Ermittlungen zur Brandursache werden von der Kriminalpolizei Koblenz übernommen.
Im Laufe der andauernden Ermittlungen wurde bekannt, dass bei dem Brand insgesamt acht Personen verletzt wurden. Drei Feuerwehrkräfte erlitten eine Verletzung an der Hand, waren mit dem Fuß umgeknickt, oder trugen eine Brandverletzung am Ohr davon. Fünf Jugendliche und Heranwachsende im Alter zwischen 13 und 20 Jahren erlitten Rauchgasintoxikationen. Vier Personen wurden in eine Spezialklinik nach Wiesbaden gebracht. Die Schwere ihrer Verletzungen ist noch nicht bekannt. Eine Person befindet sich einem Koblenzer Krankenhaus. Die Ursache des Brandes auf dem Gelände der ehemaligen Blei- und Silberhütte in Braubach steht mittlerweile fest. Die Brandstelle wurde am heutigen Montag von Beamten der Kriminaldirektion Koblenz gemeinsam mit einem Brandsachverständigen untersucht. Aufgrund dieser Ermittlungen steht fest, dass die Ursache des Brandes ein elektrotechnischer Defekt an der Kabelzufuhr einer Maschine war. Der Schaden wird von den Experten auf rund 500.000 Euro geschätzt.