Erwin Rüddel besuchte die auf Pflege spezialisierte Alice-Salomon-Schule.
NEUWIED – „Der Pflegeberuf muss durch eine bessere Ausbildung und Bezahlung attraktiver werden!“ – Erwin Rüddel besuchte die auf Pflege spezialisierte Alice-Salomon-Schule. „Pflege ist ein großes bedeutendes, insbesondere auch in die Zukunft hineinreichendes Thema, dem wir uns stellen müssen. Gute Pflege setzt qualifiziertes und motiviertes Personal voraus. Dazu wollen wir die Pflegeberufe aufwerten. So muss die Pflegeausbildung grundsätzlich reformiert und der Wechsel zwischen den Berufen in der Pflege erleichtert werden. Zudem hat sich die Koalition auf eine schnelle und umfassende Pflegereform verständigt“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, auch als pflegepolitischer Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bei einem Besuch der Berufsbildenden und auf Pflegeberufe ausgerichteten Alice-Salomon-Schule in der Kreisstadt Neuwied, die auch Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Altenkirchen unterrichtet. Für den Abgeordneten war es ein besonderer Anlass die Alice-Salomon-Schule als Fachschule für Altenpflege und als Fachschule für Heilerziehungspflege aufzusuchen. Die hat sich als einzig erfolgreiche berufsbildende Schule um den deutschen Schulpreis beworben und gehört zu den 20 Schulen, die deutschlandweit in die Endausscheidung gekommen sind. Der unter dem Motto „Dem Lernen Flügel verleihen!“ bundesweit durchgeführte Wettbewerb zeichnet besonders gute Schulen aus, um deren innovative Ideen und Konzepte sichtbar zu machen und zu belohnen. Bei der ASS betrifft das einmal mehr speziell die Pflegeausbildung.
Gesundheitspolitiker Rüddel wurde von Schulleiter Axel Lischewski und vier weiteren Lehrkräften sowie drei Schülerinnen erwartet. Das Unterrichtsfeld „Pflege“ der ASS dokumentierte ausführlich Studiendirektor Elmar Kanschik. Die anschließende Diskussion brachte die zunehmende Bedeutung des Berufsstandes vor allem für die Altenpflege und für die Heilerziehungspflege auf den Punkt. Die teilnehmenden Schülerinnen äußerten unisono ihre starke Motivation für den Pflegeberuf. Rüddel erwähnte die zentralen Herausforderungen in der Pflege. So steige die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030, gegenüber heute, um 40 Prozent. Die Zunahme demenzieller Erkrankungen, zusätzlicher Bedarf an Leistungen, drohender Fachkräftemangel, Erhalt familialer Pflegekapazitäten, die Sicherung einer flächendeckenden Versorgung insbesondere im ländlichen Raum, die Optimierung des Versorgungssystems und Sicherung nachhaltiger Finanzierung wurden weiterhin genannt.
Unter all diesen Aspekten seien soziale Berufe in der Alten- und Krankenpflege, auch angesichts des Fachkräftemangels, Berufsfelder mit großen Chancen. „Um die Attraktivität dieser Berufe gerade unter jungen Menschen zu steigern, setzen wir auf Qualität der Ausbildungswege, bessere Aufstiegschancen und vor allem mehr Wertschätzung in der Gesellschaft. Dabei ist für uns die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften von entscheidender Bedeutung dafür, ob es gelingt, die Qualität der Pflege dauerhaft auf hohem Niveau zu gewährleisten“, so der Pflegepolitiker. Wichtig sei auch die Rahmenbedingungen der Arbeit in der Pflege so zu gestalten, dass man länger im Beruf verbleiben könne – möglichst bis zur Rente. Heute liege die Verweildauer im Pflegeberuf bei rund zehn Jahren. In diesem Zusammenhang äußerte Rüddel, dass ein neues Pflegeberufegesetz das bisherige Altenpflege- und das Krankenpflegegesetz ablösen solle. Im Fokus der Reform stehe die Zusammenführung der Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. So sollten Pflegeschüler künftig eine gemeinsame generalistisch ausgerichtete Ausbildung durchlaufen. Außerdem solle eine akademische Pflegeausbildung eingeführt werden. Gleichermaßen sei die Bezahlung der Pflegekräfte deren Arbeitsleistungen anzupassen.
„Vieles läuft unter der Hand, denn Pflegende machen Arbeiten, die sie gar nicht ausführen dürfen“, kritisierte Heilerziehungspflegelehrer Dr. Thomas Schweikert. Auch deshalb wünscht sich die Alice-Salomon-Schule unter anderem eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten wegen des mittel- und langfristigen Pflege- und Betreuungsnotstandes sowie eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Arbeitsagentur und Jobcenter in Fragen des Nachfrage- und Ausbildungsbedarfs. Erwin Rüddel sprach sich für den Pflegeberuf ebenfalls für eine klare Definition der Kompetenzen aus. Der Abgeordnete zeigte nicht nur Verständnis für die Anliegen und Wünsche der Schule, sondern er bot auch die Mitwirkung im Rahmen seiner Tätigkeit als pflegepolitischer Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an. „Sie können in Berlin mit meiner Unterstützung rechnen“, bekräftigte Erwin Rüddel gegenüber des Lehrerkollegiums und der Schülerschaft der Alice-Salomon-Schule.

Bei einem Rundgang durch die Alice-Salomon-Schule kam Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel mit Unterrichtenden und der Schülerschaft in Kontakt. Dabei wurde Rüddel in den Unterrichtsablauf eingebunden, indem ihm der Blutdruck gemessen wurde. Das Foto zeigt (v.li.): Pflegeschülerin Elisabeth Dürr, Erwin Rüddel MdB, Studiendirektor Elmar Kanschik, Fachlehrerin Jutta Döring, Lehrer und Koordinator Michael Theophanous sowie Schulleiter Oberstudiendirektor Axel Lischewski.