Karneval in Gieleroth

IMG_9343GIELEROTH – Gielerother Karneval feierte 20jähriges Jubiläum – Hochstimmung durch witzig-deftiges Lokalkolorit – IMG_9477Die Terminverschiebung der zweiten Sitzung vom Rosenmontag auf den Karnevalssamstag freute alle Gielerother Gäste: Da ist Feiern bis zum Morgengrauen garantiert, getreu dem Jubiläumsmotto „Ganz Gillert nullt“! Auf der Film-Leinwand zeigte sich zum Einstieg, was bei den Gielerother Aktiven am Morgen der 1. Sitzung abging: Von Lockenwicklern über fehlende Kostüme bis zum Einlegen saurer Heringe war alles drin. Ein buntes Chaos-Spektakel für das johlende Publikum, das in enger Gemütlichkeit das Bürgerhaus bis zum letzten Platz füllte.

Obermöhne Carmen Neuls eröffnete den Reigen mit ihrer Büttenrede zur Kreuzfahrt mit der AIDA nach Norwegen, die von Seekrankheit und Orientierungsproblemen überschattet war. Viel Gelächter und Applaus begleitete den bewährt amüsanten Vortrag des Gielerother Aushängeschildes, die alljährlich den gesamten Karneval leitet, organisiert und viele der Stücke selbst schreibt. Der schwungvolle Funkenmariechen-Tanz der „Fidelen Sternschnuppen“ aus Pracht ließ auf Altweiber die Bühnenbretter beben und erforderte auf jeden Fall eine Zugabe! Deren Part übernehmen am Samstag auf der 2. Gielerother Sitzung die „Schöneberger Bordsteinschwalben“, eine achtköpfige durchtrainierte Männertanzgruppe, die in ihrem Outfit als Lufthansa-Stewards mit flotter Choreographie die Herzen der Frauen deutlich höher schlagen ließen. In Reimform grübelte der siebenjährige Tim, was er mal werden will, wobei auch die Berufe seiner Familie kritisch betrachtet wurden. Schließlich kam die Erleuchtung über ihn: Er eröffnet in Gillert eine Kneipe!

Sechs gestandene blaue Schlümpfe zeigten als „Top Moppels“ ihr tänzerisches Können zum „Lied der Schlümpfe“, wobei sich die Pummel zum Spaß der Gäste vergeblich mühten, durch das besungene Schlüsselloch zu passen. Eine wahrhaft vermarktungsträchtige Idee zur Selbstständigkeit hatte das Frauenquartett: Sie gründen ein Beerdigungsinstitut! Erstaunlich, welche enormen Betätigungsfelder sich damit nebenher noch auftun können. Das war dem Publikum allemal eine Rakete wert. Helene Fischers Song „Ich will immer wieder dieses Fieber spür’n“ interpretierte Kirsten Gentgen mit Superstimme und wurde mit einem donnernden „Gillert ruck-zuck!“ belohnt. Zum 20jährigen Jubiläum des Gielerother Karnevals war es gelungen, die bejubelten drei Tenöre nochmals auf ihr Surfbrett zu bitten und sich in extremer Schräglage sogar zu Heinos „Wie du wieder aussiehst“ zu wiegen.

Settchen und Babettchen suchten im Schönheitssalon von Dr. Poppoweggi  Abhilfe für alles Hängende. Der rumänische Arzt verstand allerdings „nix deutsch“, was unter Lachsalven des ganzen Saals zu allerhand Chaos führte, dem die beiden Tratschtanten noch ihren deftigen Dorfklatsch hinzufügten. Eine Delegation von vier Liliputanern beklagte sich nun musikalisch auf der Bühne, dass alle im Viertel Sex haben, nur sie nicht! Eine lustige Gaudi, die die bemalten, dicke Bäuche als bewegte Gesichter erscheinen ließ. In getragenen Pantomime präsentierten sechs bunte Clowns zum nachdenklichen Höhner-Lied „Der Narr“ mit Seifenblasen, Rosen und roten Stühlen wunderbar sanfte, aufeinander abgestimmte Bewegungen, die mit ganz viel Applaus belohnt wurden.

„Anneliese us Atzelgöft“ durfte natürlich auch in diesem Jahr als urkomisches Paradestück aus der Feder von Marco und Jutta Fischer nicht fehlen. Anneliese versuchte ihr Glück diesmal beim Bachelor, um mit der Siegesprämie den neuen Säustall zu bauen. Dass sie ihre erogenen Zonen wohl zu Hause hatte liegen lassen und ihr Ossi-Günter sie bringen sollte, führte zu allerlei Verwicklungen und einem erschreckenden Sinneswandel des Bachelors. Die Zuschauer zollten unter großem Gelächter tosenden Beifall. Die 12 köpfige Showtanzgruppe „In Motion“ aus Ingelbach zeigte mit ihren beiden Solotänzern zu modernen Songs ein Feuerwerk aus peppiger, schwungvoller Akrobatik mit Hebefiguren – eine wahre Augenweide! Mit dem Abschlusslied „Niemals geht man so ganz“ brachte Kirsten Gentgen die leiseren Töne ein und bildete die Plattform für die finale Rede der bewährt souveränen Obermöhne Carmen Neuls, die seit 20 Jahren für Riesenhumor, Schlagfertigkeit und großen Ideenreichtum steht. Sie hielt Rückblick und sagte Danke mit den Worten „Ihr wart der Sinn, ihr wart das Ziel von 20 Jahren Narrenspiel“.  Mit allen Akteuren und dem Publikum blickte sie stolz auf eine fröhliche gemeinsame Zeit zurück. Fotos: Rewa

Beitrag teilen