Sonja Probst begeistert Publikum in der Manege – Circus Probst am heutigen Samstag um 16 und 19:30 Uhr in Aktion
ALTENKIRCHEN – „Viva il Papa“ Sonja Probst beim Papst – Sonja Probst berichtet Benedikt XVI über ihr Schicksal und ihren Glauben –
Ein Circuszelt und ein Nostalgiekarussell auf dem Petersplatz; Menschen in bunten Kostümen vor den Toren des Vatikans; heitere Klänge zahlreicher Musikkapellen in der riesigen „Aula Paolo VI“ (Audienzhalle) – für den Kirchenstaat ein eher ungewöhnlicher Aufzug. Papst Benedikt XVI hatte zum Treffen mit Circusmenschen, Schaustellern und Marktkaufleuten aus ganz Europa zur Sonderaudienz nach Rom geladen. Auch Reinhard und Brigitte Probst mit ihren Kindern Sonja, Stephanie und Andreas waren dem Aufruf zu dieser Pilgerfahrt nach Rom gefolgt. Die ca. 4.000 Besucher fassende Audienzhalle war am Morgen des 1. Dezembers 2012 bis auf den letzten Platz besetzt, als der Heilige Vater gegen 11.30 Uhr den Saal betrat.
„Viva il Papa“ hieß es aus tausenden Kehlen – und ein Chor der Fanfaren schmetterte dem Heiligen Vater entgegen. Ein wahres Volksfest der Emotionen, so typisch für die italienische Volksseele. Dann betrat die 28jährige Sonja Probst, in der Manege als Clownesse „Lolli“ bekannt, die große Empore. In einem sehr persönlichen Glaubenszeugnis berichtete die älteste Tochter der Familie Probst dem Papst von ihrem schlimmen Absturz aus neun Metern Höhe als jugendliche Luftakrobatin im Jahre 1999, der vier Wochen Koma und 23 Operationen nach sich gezogen hatte. Sie sprach über ihren Glauben, der ihr neuen Mut gegeben hatte und über die Chance, als Clown in der Manege eine neue Erfüllung gefunden zu haben. „Das Leben ist für mich jeden Tag wie ein neues Geschenk für das ich dankbar bin“. Sie dankte dem Heiligen Vater, dass sie vor ihm hatte sprechen dürfen und bat um seinen Segen für ihre Familie, für alle Circusse und Schausteller mit ihren Mitarbeitern und Tieren.
Sonja Probst: „Ganz großer Augenblick in meinem Leben“. „Natürlich fühlte ich mich sehr geehrt, als ich eingeladen wurde, als einzige Vertreterin der deutschen Delegation vor dem Papst sprechen zu dürfen. Und als es soweit war, spielten meine Nerven ganz schön verrückt. Als ich dann aber vor dem Heiligen Vater stand, war ich ganz ruhig. Er hörte andächtig zu und das gab mir innere Kraft. Anschließend begrüßte er mich sehr herzlich, erkundigte sich nach meiner Familie und sprach ermutigende Worte. Ein ganz großer Augenblick in meinem Leben“. Eltern und Geschwister waren zu Tränen gerührt; sie werden diesen Augenblick ebenso wenig vergessen können wie Sonja selbst, die außerhalb der Manege in der Verwaltung des Großunternehmens agiert und ihr großes Talent als Kostümschneiderin entfalten kann.
In seiner Rede würdigte Benedikt XVI den traditionellen Zusammenhalt der Circus- und Schaustellerfamilien als große Chance für die Zukunft und als Beispiel für die Gesellschaft. Der Heilige Vater betonte den Wert des respektvollen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen im Circus. Er sprach über die täglichen Sorgen der Menschen auf der Reise, über den Unterricht ihrer Kinder, über die Suche nach geeigneten Standplätzen und Probleme bei der Erteilung von Gastspielgenehmigungen und Aufenthaltserlaubnisse für Ausländer. Wörtlich sagte der Papst: „Die öffentliche Verwaltung sollte sich stärker für die Anerkennung der sozialen und kulturellen Funktion des reisenden darstellenden Kunstgewerbes einsetzen und Euren Berufsstand schützen. Sowohl Euch als auch die bürgerliche Gesellschaft sollte sie ermutigen, gegenseitige Vorurteile aus dem Weg zu räumen um Euch besser in das örtliche und öffentliche Leben zu integrieren“. Quelle: Circus Probst – Fotos: Probst/Wachow