Jens Wöllnerberichtet über Reise durch Südperu

Wöllner 8WISSEN – Visuelle Reise durch Südperu – Zahlreiche Zuschauer begaben sich im Kuppelsaal der Verbandsgemeinde Wissen zusammen mit Jens Wöllner auf eine visuelle Reise durch Südperu. Ausgehend von der Hauptstadt Lima, in der schon die extremen sozialen Disparitäten innerhalb der peruanischen Gesellschaft deutlich wurden, ging es durch die oftmals trostlose, dann aber immer wieder durch neue Landschaftsformen überraschende Atacama-Wüste auf der Panamericana nach Süden. Die Islas Ballestas in der Nähe von Pisco beeindruckten durch ihre Vielfalt an Vögeln, Seelöwen, Pinguinen, Seesternen und Delphinen. Die Panamericana führt auch vorbei an den Nasca-Linien. Die „Hände“ und den „Baum“ konnte man von einer hohen Plattform aus erkennen. Ansonsten sind diese Linien nur vom Flugzeug aus zu sehen. Während seines Diavortrages wies Jens Wöllner immer wieder auf die beeindruckenden Leistungen der Inka hin, zu denen auch die Nasca-Linien, zu deren Bedeutung es viele Theorien gibt, gehören. In Arequipa, der zweitgrößten Stadt Perus, die schon im Hochland der Anden liegt, konnte man die kolonialzeitliche Architektur bestaunen und sich mit einigen seltsamen Gebräuchen der Peruaner vertraut machen. So wurden in der Markthalle getrocknete Frösche verkauft, die gemixt gesundheitsförderlich sein sollen, oder Lama-Föten als Fruchtbarkeitsopfer. Von Arequipa aus ging die Reise weiter nach Osten auf den Altiplano. Auf gut 3.000 m Höhe leben die Uros auf künstlichen Inseln im Titicacasee. Diese Inseln werden sehr aufwändig aus Schilf hergestellt und müssen jedes Jahr erneuert werden. Die Lebensbedingungen in dieser Region sind sehr hart. Bauern arbeiten mit einfachsten Werkzeugen und haben kaum genug zum Leben. Daher bat Jens Wöllner die Zuhörer um Unterstützung für ein Projekt von Care im Hochland von Peru. Hierfür kamen am Ende der Veranstaltung 180 Euro zusammen. Höhepunkt der Reise war dann die Besichtigung von Machu Picchu, der geheimnisvollen Inkastadt fernab von jeder anderen Siedlung. Sie kann nur durch eine 1,5 stündige Zugfahrt durch das Urubambatal und anschließende Busfahrt über steile Serpentinen erreicht werden. Dann bieten sich aber atemberaubende Bilder. Möglicherweise sollte Machu Picchu ein Zufluchtsort für die Inka sein, vielleicht hatte es aber auch religiöse Bedeutung. In Ollantaytambo, dem Ausgangsort für die Zugfahrt nach Machu Picchu, bietet sich dem interessierten Touristen auch schon ein Beispiel für die beachtlichen handwerklichen Fähigkeiten der Inka. In diesem seit der Inkazeit ununterbrochen besiedelten Ort kann man an dem unvollendet gebliebenen Tempel deutlich erkennen, wie die Inka gearbeitet haben. Die Steine sind so exakt behauen, dass kein Messer in die Fugen passt. Ähnliches sieht man auch am Sonnentempel in Cuzco, der Hauptstadt der Inka, wo Steine sogar um die Ecke gehen oder wo ein zwölfeckiger Stein zu bewundern ist. Interessant in Cuzco ist aber auch das Gemälde vom letzten Abendmahl mit Meerschweinchen in der Kathedrale. Meerschweinchen ist in Peru ein Gericht für sehr hohe Feiertage und daher nur selten in Restaurants erhältlich. Weit verbreitet ist dagegen das sehr schmackhafte Alpaka-Fleisch. Im Sonnentempel von Cuzco kann man auf einem modernen Gemälde erkennen, dass alle Inka-Heiligtümer auf Linien liegen, die in Cuzco zusammenlaufen. Vielleicht lässt sich so auch ein Teil der Nasca-Linien erklären. Endpunkt der Reise war wieder Lima, das direkt am Pazifik liegt, wo es aber fast nie regnet. Dennoch sorgen Nebel, die durch den kalten Humboldt-Strom verursacht werden, für hohe Feuchtigkeit, die sogar Bücher in den Regalen schimmeln lässt. Eingeladen zu der Veranstaltung im Kuppelsaal der Verbandsgemeinde Wissen hatte die örtliche Volkshochschule. Leiterin Maria Bastian-Erll bat anstelle des Eintrittspreises um eine Spende zugunsten des Jahrmarkts der katholischen Jugend Wissen. Starker Beifall am Schluss bewies: Jens Wöllner hatte engagiert und nachvollziehbar über seine Reiseeindrücke berichtet.

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