Altenkirchener Feuerwehrleute schulten sich an der Kettensäge
Nicht selten heißt es für die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren „umgestürzter Baum auf der Straße“. Um der gestellten Aufgabe gerecht zu werden, müssen die Feuerwehrleute sich in allen Situationen zurechtfinden. Sich ausbilden lassen. Zunehmend zerzausen die starken Winde, die Stürme, Orkane und starke Schneefall den Baumbestand entlang der Verkehrsadern aber auch auf öffentlichen und privaten Anwesen. Fallen die Bäume oder Teile der Bäume auf Straßen, blockieren die Verkehrsadern für Rettungskräfte, fallen auf Fahrzeuge oder Gebäude. Bringen Mensch und Tier in Not und auch Lebensgefahr. Dann sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren gefragt, sind sie die Ersten die raus müssen um zu helfen. Um aber ihrer Aufgabe gerecht werden zu können, anderen zu helfen und sich selber nicht in Gefahr zu bringen, müssen sie gut ausgebildet sein. Zu diesen Ausbildungen gehört auch der Umgang mit der Kettensäge. Nur wer einen Nachweiß über einen Lehrgang aufweisen kann darf auch im Einsatz damit umgehen. Doch die Technik und die Erfahrung stehen nicht still und so müssen sich die Feuerwehrleute immer wieder Auffrischungslehrgängen stellen. Zu einem dieser Lehrgänge trafen sich jetzt im Wald „Schöne Aussicht“ bei Fluterschen 20 Männer und Frauen des Löschzuges Altenkirchen. Zwei Männer des Forstamtes Altenkirchen, Michael Kirchner und sein Kollege Uwe Mitzinger, nahmen sich der Feuerwehrleute an. In zwei Gruppen übten sie am Windbruch das Arbeiten an umgestürzten Bäumen. Eine Reihe umgestürzter Kiefern hing noch in den Wurzeltellern, lagen übereinander und waren gespannt wie ein Bogen. Bäume unter Spannung, bergen in sich Gefahr. Die Wurzelteller schlagen zurück, die abgetrennten Stämme schwingen nach oben, nach unten oder auch zur Seite. Die Erkennung der Situation ist der erste Schritt zur gefahrlosen Beseitigung der Bäume. Die Feuerwehrleute übten den Bohlenschnitt. Eine der sichersten Arten die Bäume vom Teller oder aus der Spannung zu trennen. Die Spanrichtung wird ermittelt, die Druck- und die Zugseite festgelegt. Dann erfolgen ein Unterschnitt und zwei Schnitte auf den Seiten des Baumstammes. Der stehengebliebene Teil ähnelt einer Bohle und ist nun von oben recht problemlos zu durchtrennen. Durch die Einschnitte und die Reduzierung des Stammdurchmessers auf die Bohlenstärke wurde und wird dem unter Spannung stehenden Stamm die größte Spannung genommen. Vorsicht ist dennoch geboten und Sicherheit das erste Gebot. Eine weitere Technik ist die Haltebandtechnik. Auf der Spannseite bleibt ein streifen des Stammes stehen und von der Druckseite her wird der Baum eingeschnitten. Ist das geschehen, wird das Band senkrecht durchtrennt und der Baum fällt in die gewünschte Richtung. Der Löschzug Altenkirchen gibt seinen Kräften alljährlich die Möglichkeit sich an diesen Auffrischungslehrgängen zu beteiligen. (wwa) Fotos: Wachow
Begrüßung und Grundsätzliches stehen am Beginn des Lehrganges
Was ist ein Bohlenschnitt – Michael Kirchner zeigt es praktisch
So soll ein Bohlenschnitt aussehen – In der Mitte bleibt ein Streifen, ähnlich einer Bohle, stehen
An einer Baumscheibe wird die Technik unterstrichen
Unterschnitt
Seitenschnitt
und schon fällt der Wurzeltelle zurück und der Baumstamm nach unten
ein sauberer Schnitt
LZ AK Wehrführer Michael Heinemann am Werk
Heinemann durchtrennt die Bohle
Michael Imhäuser steht auf der sicheren Seite des Baumes
Der Stamm schnellt hoch und Imhäuser weg in Sicherheit
Beim Entfernen der Äste das Schwert flach am Stamm führen
Der Wurzelteller geht zurück in sein Bett
Krachend geht der Stamm zu Boden und der Wurzelteller kippt zurück
Ein Loch wird in den Stumpf geschnitten
Ein angekippter Baum ist eine Herausforderung – er steht unter starker Spannung
Michael Kirchner demonstriert hier die Haltebandtechnik