Erntedankgottesdienst in Windhagen

IMG_1615-001WINDHAGEN – Erntedankgottesdienst in Windhagen auf dem Hof von Josef Rüddel, Deutschlands dienstältesten Ortsbürgermeister – IMG_1666Gemeinsam feierten  die sechs Gemeinden des Seelsorgebereichs Rheinischer Westerwald die heilige Messe um 10.30 Uhr auf dem Hof der Familie Josef und Margarethe Rüddel, Hüngsberg 8 in Windhagen. Die   Gläubigen aus dem Seelsorgebereich und besonders die etwa 80  Kommunionkinder waren zu diesem Erntedankgottesdienst am letzten Septembersonntag eingeladen. Hüngsberg, ein kleines Dorf unweit der A3, kurz vor dem Siebengebirge und der Landesgrenze zu NRW, wäre aus allen Nähten geplatzt, wenn  nicht schon in der Einladung gestanden hätte, dass die Gottesdienstbesucher vor dem  Ort parken sollten. Die Windhagener Feuerwehr hatte vor Ort die Verkehrsregelung im Griff. Viele fleißige Hände vom Ortskirchenrat, hatten den Hof von Deutschlands dienstältestem Bürgermeister Josef Rüddel schon im Vorfeld herbstlich geschmückt, den Altar im Zelt aufgebaut und Platz für ein paar hundert Menschen geschaffen. Diese waren aus dem ganzen Seelsorgebezirk zwischen Oberlahr, Asbach , Ehrenstein,  Limbach und Buchholz nach Windhagen gekommen. Musikalisch wurde  die Messe vom Blasorchester Harmonie Windhagen begleitet und es wurde besonders in den ersten Reihen auf den Strohballen bei den Kommunionkindern kräftig mitgesungen. Der Erntedankgottesdienst auf einem Bauernhof, dort wo noch richtig geerntet wird, ist seit gut einem Jahrzehnt eine schöne Tradition. Da der eigentliche Sinn des Erntedankfestes noch hautnah erleben werden. “Wofür soll man eigentlich  danken, wenn man selbst nichts zu ernten hat”? fragte Pastor Friesdorf, und erklärt, dass der Dank auch für die Kartoffel und Tomaten, die man im Supermarkt kauft, sein muss. Die habe Gott auch wachsen lassen, selbst wenn es nicht persönlich gesät noch geerntet wurde. Wir müssen danken, dass wir  Fähigkeiten haben Geld zu verdienen, mit dem wir unsere Nahrung kaufen können. Das verstanden auch die Kleinsten, während es ein Denkanstoß für die Erwachsenen war, die das eigentlich als Selbstverständlich ansahen, dass immer alles im Supermarkt vorhanden ist. Bei der anschließenden Segnung der Gaben vor dem Altar, wurde auch so manches Kind mitgesegnet. Besonders eine Schulklasse, aus Bad Honnef, die etwas später kam und  mangels freier  Strohballen in der Hofmitte auf der Erde Platz nahm. Nach dem Schlusslied, war aber noch lange nicht Schluss. Die Messdiener verkauften noch Getränke und  Kuchen um ihre Reisekasse für die geplante Romreise aufzubessern. Die KFD Frauen verteilten leckere  Schmalzbrote und Gastgeberin Gretchen Rüddel war mit einem Korb Gummibärchen und Haribo-Lakritzen unterwegs. Bei zwar etwas kühlem aber recht sonnigem Wetter wurde noch lange geplauscht. Während Kater Möhrchen, das einzige Tier auf dem Bauernhof, die Besucher verabschiedete, beendete auch die  Windhagener Feuerwehr mit ihrem brandneuen Löschfahrzeug und lautem Gruß aus dem Martinshorn den friedlichen Einsatz. Zum nächsten Erntedank 2014  wird wieder ein Bauernhof gesucht. Der Wunsch von Pastor Friesdorf  wäre ein Hof aus dem Wiedtal oder dessen Höhen. Dort wo Ende der 90er Jahre alles angefangen hat und wenn möglich, genauso ein Wetter wie an diesem Sonntag. Für das Wetter sei immer der Pastor zuständig, meinte Hausherr Josef Rüddel, der nach 50 Jahren Bürgermeisteramt eventuell nicht mehr kandidieren will. (mabe) Fotos: Becker

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