Jahrespflege im Neuwieder Pinguingehege

DSC_5167NEUWIED – Jahrespflege im Neuwieder Pinguingehege – DSC_5135Ziemlich aufregend war es am Freitagmorgen für die 16 Pinguine im Neuwieder Zoo. Nachts hatte jemand ihr Schwimmbecken leer laufen lassen und dann war auch noch Tierpfleger Sebastian Hillen mit dem Hochdruckreiniger angerückt und hatte die Wände des Wasserbeckens in der Pinguinanlage von Algen und sonstigem Belag gereinigt. Der Lärm und das Zischen hatte die gefiederten Zweibeiner, mit dem lustigen Watschelgang, in die Höhlen vertrieben. Besucher die vorbeikamen, sahen nur den fleißigen Zoomitarbeiter  wuseln. Nachdem Sebastian Hillen nun alles sauber hatte und das Wasser wieder gemächlich in den Pool lief, rückten sieben seiner Kollegen an. Bewaffnet mit Eimer, digitaler Sackwaage, Fotoapparat und Unterlagen zum Registrieren und Werkzeug zum Ringen, ging man auf Pinguinjagd. Die ersten Aspiranten  waren schnell gefangen, da sie an Land nicht so schnell sind, wie im Wasser. Begeistert war weder die Ann-Katrin, die, wie ihre Kollegen, vorsichtshalber dicke Handschuh angezogen hatte, noch die kleine zappelnde Pinguindame. Letztere hackte, klein wie sie war, um sich und wollte nicht zum Wiegen in den Eimer. 2.400 Gramm wurde notiert, ehe sie am linken Flügel beringt wurde. Es ging Schlag auf Schlag. Von oben aus der Höhle holte Torben jetzt Pinguinmann Chris. Der brachte 4,5 Kilo auf die Waage und stellte sich als recht unduldsam heraus. Hier war Vorsicht geboten. Nicht nur, dass er mal schnell den Arbeitsanzug der Tierpflegerin auf dem Gewissen hatte, der hackte auch in ihren Oberschenkel. Pinguine, so erklärt Flora, haben die Beißkraft eines Kampfhundes. Chris bekommt noch seine Beringung auf der rechten Seite, was ihn als Mann ausweist und wird mit den anderen Sieben schon gewogenen und registrierten Pinguinen in eine Höhle geschickt. Diese wird jetzt bewacht damit beim Registrieren der nächsten Tiere, keiner zweimal gefangen wird. Torben hat sich inzwischen neben den orangen gefütterten Handschuh noch Gummistiefel angezogen. Vier Pinguine watscheln durch inzwischen zehn Zentimeter hohes Wasser. Bis der Pool wieder voll ist wird es einen ganzen Tag dauern. Einen links und einen rechts gepackt, werden die Kerlchen an die wartenden Kollegen weitergereicht. Wiegen, beringen, fotografieren, registrieren  und wegsperren, bis alle 16 aufgelistet sind. Dann wird zusammengepackt und alles auf die Schubkarre geladen. Das Gelände gehört wieder den Pinguinen, die sich schon auf das saubere Wasser freuen, denn in Neuwied sind am letzten Septemberwochenende noch Badetemperaturen angesagt. Vielleicht nicht im örtlichen Freibad aber bestimmt in der Pinguinanlage. (mabe) Fotos: Becker

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