RHEINLAND-PFALZ – Alexander Schweitzer/Dörte Schall: Sorgende Gemeinschaften als Schlüssel zur Gestaltung des demografischen Wandels
RHEINLAND-PFALZ – Alexander Schweitzer/Dörte Schall: Sorgende Gemeinschaften als Schlüssel zur Gestaltung des demografischen Wandels
Im Rahmen der Demografiewoche fand heute die Zentralveranstaltung in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz statt. Unter dem Titel „Gemeinsam gestalten wir ein Zuhause für alle“ stehen sorgende Gemeinschaften und deren Bedeutung für die Versorgung und Teilhabe älterer Menschen im Mittelpunkt.
Sozialministerin Dörte Schall betonte: „Unsere Gesellschaft altert. Mit dem Eintritt der geburtenstarken ‚Baby-Boomer‘-Generation in den Ruhestand beschleunigt sich dieser Prozess deutlich. Umso wichtiger ist es, die Unterstützung älterer Menschen über die bestehenden Landesangebote, wie Gemeindeschwesterplus, WohnPunkt RLP oder die Pflegestützpunkte hinaus gezielt zu einer vernetzten Versorgung weiterzuentwickeln. Die Zukunft guter Versorgung im Alter liegt im vernetzten Zusammenwirken von pflegerischen Angeboten, mehr altersgerechtem Wohnraum und dem Aufbau von sorgenden Gemeinschaften in ganz Rheinland-Pfalz.“
Zu Beginn der Zentralveranstaltung zeigte Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Direktor des Instituts für Gesundheitsforschung und Bildung an der Universität Osnabrück, die Möglichkeiten, die die Gestaltung von sorgenden Gemeinschaften für die Pflege bietet. In der anschließenden Talkrunde diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der freien Wohlfahrtspflege, der Kassen, der Landesseniorenvertretung und der kommunalen Praxis, wie man die Rahmenbedingungen für sorgende Gemeinschaften verbessern kann.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer stellte anschließend im Gespräch fest: „Wir brauchen ein harmonisches Miteinander der Generationen, damit wir auch in Zukunft gut in Rheinland-Pfalz leben können.“ Auf die konkreten Schritte angesprochen, sagte er: „Eine Unterstützung für Angehörige, der Auf- und Ausbau neuer Wohnformen oder aufsuchende Beratung, wie die Gemeindeschwesterplus sind bereits angestoßen und werden von uns als Landesregierung weiter gefördert und ausgebaut. Diese flächendeckenden Kümmererstrukturen, der Aufbau sorgender Gemeinschaften in den Dörfern und Quartieren, aber auch die Entwicklung klassischer stationärer Einrichtungen zu Gemeindezentren und die Überwindung starrer Grenzen zwischen der ambulanten und stationären Versorgung helfen enorm, um eine bessere Versorgung in einer älter werdenden Gesellschaft sicher zu stellen.“
Für das große Engagement der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer in der Demografiewoche – und natürlich auch darüber hinaus – bedankte sich der Ministerpräsident: „Ich freue mich wirklich sehr, dass wieder über 140 Veranstaltungen im ganzen Land für die Demografiewoche angemeldet sind. Das zeigt, dass das Thema weiter aktuell ist und dass es die Menschen bewegt. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich allen danken, die sich in der Demografiewoche und darüber hinaus für ein gutes Zusammenleben engagieren.“
Die Zentralveranstaltung wurde von einem Netzwerkforum begleitet, bei dem sich Projekte und Angebote aus ganz Rheinland-Pfalz präsentierten. Als Beispiel wurde unter anderem das Quartiershaus in Hetzerath vorgestellt: Ein Tagespflegeangebot inklusive Nachbarschaftstreff, Familienwohnungen, Wohnungen mit Service für Menschen mit Unterstützungsbedarf sowie zwei ambulante Pflegewohngemeinschaften für jeweils zwölf Menschen bieten dort eine Alternative zum Leben in einer stationären Einrichtung der Pflege. Zusätzlich steht ein Nachbarschaftstreff mit Mittagstisch von montags bis freitags allen Bürgerinnen und Bürgern aus Hetzerath offen.
Die Demografiewoche geht noch mit vielen Veranstaltungen bis zum 10. November. Den vollständigen Veranstaltungskalender und viele weitere Informationen finden Sie unter www.demografiewoche.rlp.de.




















