PRACHT – KLOSTER HASSEL – Ehrenamtliches Engagement – Naturtage und Apfelernte – Achtsamkeit und Natur – bei Kloster Hassel im Herbst 2025

PRACHT – KLOSTER HASSEL – Ehrenamtliches Engagement – Naturtage und Apfelernte – Achtsamkeit und Natur – bei Kloster Hassel im Herbst 2025

Diesen Herbst fanden wieder die Naturtage beim Kloster Hassel statt. Es stand auch dieses Mal die Birkenbach-Aue unterhalb des Klosters im Fokus des Wirkens der ehrenamtlich Helfenden.

In der Birkenbach-Aue werden regelmäßig Verbuschungen und wuchernde Pflanzen, die schnell zu Dominanzbeständen führen, entfernt. Nur dadurch kann der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, die auf offene naturnahe Bachauen und Feuchtwiesen angewiesen sind, ein geeigneter Lebensraum gewährt werden. Einzelne Ehrenamtliche wirken hier immer mal im Jahr, aber nur einmal jährlich finden die bekannten Naturtage statt. Die Aufmerksamkeit lag auch dieses Jahr auf der Auslichtung des Adlerfarns durch Niederlegen mit Heugabeln und der Zurückdrängung von Arealen mit dichtem Brombeerbewuchs, um die alte Auenlandschaft zu bewahren. Zahlreiche schnellwachsende Pappelbäumchen, die sich rasch über Wurzelaustriebe vermehren, mussten aus der Aue entfernt werden. Wiederum zeigte sich zur Freude der Ehrenamtlichen, dass das umfangreiche Wirken des letzten Jahres noch nachhaltig spürbar war, was die Helfenden noch mehr motivierte, wiederum den gleichen Ansatz zu wählen. Selbst die Gewitter und der Hagel an einem der Tage änderten nichts an dem großen Engagement. Darüber hinaus entschlammten Teilnehmende den Laichtümpel und erneuerten das Haselgeflecht zum Schutze des Tümpels grundlegend, um den hohen Bestand zahlreicher Amphibien wie zum Beispiel der Gelbbauchunke in der Bachaue zu sichern. Forstwirt und Landschaftspfleger Roland Steinwarz begleitete die Helfenden mit Rat und Tat neben eigenem kräftigen Zupackens.

Hinzu kamen spannende Austausche am Morgen eines Tages mit dem sehr engagierten Ausbilder der Forstwirte, Vladimir Ksimitov, von Landesforsten in Altenkirchen und seinen ebenso engagierten Auszubildenden. So führten sie die Ehrenamtlichen zum Beispiel durch praktische Lehrstunden in die richtige Handhabung verschiedener Sägen sowie anderer Forstwerkzeuge ein wie dem Göttinger Fahrradlenker, ein Spaten zum Pflanzen von Waldbäumchen, und die Zweihand-Hippe zum Entstrauchen. Die verschiedenen Sensen des Klosters, deren richtige Bedienung und effektives Schärfen wurde den Helfenden ebenfalls erklärt. Es wurde verabredet, diese erfolgreiche Kooperation mit Landesforsten fortzusetzen.

Am Nachmittag desselben Tages fand ein fesselnder Vortrag mit anschließender Exkursion unter dem Thema „Antworten zukunftsfähiger Holznutzung“ durch Monika Runkel, der Försterin des Jahres 2025 und Leiterin des Forstamtes Hachenburg und des Forstwirtschaftlichen Bildungszentrums sowie durch Förster Siegfried Rohs statt. Es entwickelte sich eine lebendige Diskussion auch mit Beteiligung örtlicher Waldbesitzer. Kurz zusammengefasst: Unsere Wälder schenken uns zahlreiche Ökosystemleistungen wie Trinkwasser, saubere Luft, Kühlung, Erholung, Biodiversität, Bodenschutz, Wildtiere und natürlich den Rohstoff Holz. Wälder sind damit extrem wichtig für unsere eigene Daseinsvorsorge. Gleichzeitig leiden unsere Waldökosysteme unter zunehmendem Stress in Zeiten des Klimawandels. Seit Menschengedenken nutzen wir den Rohstoff Holz für Behausungen, Wärme und vieles mehr. Es stellt sich die Frage, ob Holzverwendung unter diesen Umständen noch zeitgemäß ist. Der Vortrag und die Exkursion griffen dieses Thema auf und zeigten, dass die maßvolle Nutzung von Holz in Verbindung mit der Renaturierung der Kulturwälder hervorragend im Einklang stehen und sogar hilfreich für Wälder sein kann. Worauf es bei einer zukunftsfähigen Waldnutzung und Pflege ankommt, war die Leitfrage der Exkursion.

Auch in diesem Jahr fand im Rahmen der jährlichen Naturtage ein gemeinsamer Ortstermin der Vertragsnaturschutzmanagerin des Landkreises Altenkirchen, Linda Bödger, mit Ew. Dhamma Mahatheri, Klosterleitung und Mitwirkenden im Kloster, wie Roland Steinwarz und Heli Weber statt. Dabei wurden die Fortschritte bei der ökologischen Aufwertung des Birkenbachtals begutachtet und lobend als wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Schaffung der biologischen Vielfalt dieses lokalen Kleinodes betont. Die Beratungen und Reflexionen durch Linda Bödger in Kooperation mit Jessica Gelhausen von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises führen nun schon seit Jahren die Ansätze der Renaturierungs- und Grünflächenmaßnahmen in diesem Kleinod des Hassel-Geländes und zeigen ersichtlich reiche Blüte.

Vor dem offiziellen Beginn der Naturtage fand bei bestem Wetter die diesjährige sehr reiche Apfelernte im Wesentlichen aus alten Westerwälder Sorten bestehend, statt, sowie das Pressen zu köstlichem Saft und die Abfüllung in Flaschen. Es freute sehr, dass hierbei auch viele junge Helfende teilnahmen.

Damit die Arbeiten auch reibungslos voranschreiten konnten, trugen andere Ehrenamtliche durch die Zubereitung geschmackvoller Mahlzeiten zum Gelingen bei. Den zahlreichend erschienenen Ehrenamtlichen gab das achtsame Wirken in der Natur Regeneration und Ruhe, gestützt am Abend durch lebensnahe Klostergespräche mit kurzen Weisheitsgeschichten mit subtilem Humor durch Ew. Dhamma Mahatheri.

Wiederum und wie nicht anders zu erwarten, wünschten die Teilnehmenden am Ende der Naturtage und der Apfelernte sich im nächsten Jahr wieder treffen zu wollen. Diese Tage sind zu einer Art festen Einrichtung geworden.

 

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