RHEINLAND-PFALZ – Rheinland-Pfalz Spitze bei schwarzem Hautkrebs

RHEINLAND-PFALZ – Rheinland-Pfalz Spitze bei schwarzem Hautkrebs

In keinem Bundesland sind mehr Menschen an schwarzen Hautkrebs erkrankt als in Rheinland-Pfalz. Das zeigt der BARMER-Arztreport. So kamen in dem Bundesland im Jahr 2023 auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 553 (Bund: 495) mit schwarzem Hautkrebs. Das entspricht nach Hochrechnungen der Krankenkasse 23.000 Personen. Im Vergleich zum Jahr 2005 mit 9.700 Betroffenen hat sich die Zahl der Menschen aus Rheinland-Pfalz mit schwarzem Hautkrebs damit mehr als verdoppelt. Im gleichen Zeitraum wuchs die Zahl der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit weißem Hautkrebs fast um das Dreifache von 32.500 auf 90.100. „Ein wichtiger Risikofaktor für Hautkrebs ist die Ultraviolett-Bestrahlung der Haut durch die Sonne und im Solarium sowie Sonnenbrände, besonders in Kindheit und Jugend. In den gestiegenen Hautkrebs-Zahlen spiegeln sich vor allem das lang geltende Schönheitsideal gebräunter Haut, aber auch der Boom der Solarien in den 1980er und 1990er Jahren“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Der im vergangenen Jahrhundert oft sorg- und ahnungslose Umgang mit Sonnenbädern und Sonnenbänken scheine sich nun Jahrzehnte später zu rächen.

Hautkrebs trifft Ältere besonders oft

Die Altersgruppe mit der höchsten Rate an schwarzem Hautkrebs ist in Rheinland-Pfalz laut Arztreport die Gruppe der 80- bis 84-Jährigen. Auf sie kamen 1.688 Erkrankte je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2023. Beim weißen Hautkrebs waren im gleichen Jahr die 85- bis 89-Jährigen am häufigsten in dem Bundesland betroffen mit 11.500 Erkrankten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Während rheinland-pfälzische Frauen (12.500) im Jahr 2023 öfter von schwarzem Hautkrebs betroffen waren als Männer (10.500), war es beim weißen Hautkrebs umgekehrt. Hier standen 45.700 Männer 44.500 Frauen gegenüber. „Gesunde Bräune gibt es nicht. Alle Hautbereiche, die nicht durch Kleidung bedeckt werden können, sollten selbst an bewölkten Tagen durch das Auftragen von Sonnenschutzmitteln mit einem hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden“, erklärt Kleis. Wer Sonnencreme auftrage und sich in die Sonne lege, wiege sich oft in falscher Sicherheit, denn keine Sonnencreme schütze zu 100 Prozent vor der Ultraviolettstrahlung der Sonne.

Berlin mit niedrigen Betroffenenraten, Hessen mit hohen

Im Vergleich der Bundesländer müssen die Menschen aus Hessen nach denen aus Rheinland-Pfalz am zweithäufigsten mit schwarzem Hautkrebs leben. So kamen in Hessen im Jahr 2023 auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 549 mit schwarzem Hautkrebs. In Berlin mit der geringsten Rate bei schwarzem Hautkrebs waren es 302 Betroffene je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Beim weißen Hautkrebs waren im Jahr 2023 je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern am häufigsten betroffen (2.563) und die Menschen in Berlin am seltensten (1.504). „Besonders Menschen mit einem helleren Hauttyp sollten hinsichtlich der Sonnenstrahlung achtsam sein, da sie ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs haben. Wer wandern geht oder Wassersport treibt, sollte gekennzeichnete UV-Schutzkleidung tragen“, rät Kleis. In den kommenden Jahren könne es noch deutlich mehr Hautkrebs-Betroffene geben, was sich teils auch durch die alternde Gesellschaft erklären lasse.

Immer mehr Krankenhausbehandlungen mit weißem Hautkrebs

Wie aus dem Arztreport weiter hervorgeht, geht die gestiegene Zahl von Hautkrebserkrankten in Rheinland-Pfalz mit einer Zunahme bei den Krankenhausbehandlungen infolge dieser Krankheit einher. Nach einer Hochrechnung der BARMER ist die Zahl der jährlichen Klinikbehandlungen allein wegen weißem Hautkrebs von 2.500 im Jahr 2005 auf 4.600 im Jahr 2023 gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 84 Prozent. „Die häufigste Behandlungsmethode von Hautkrebs, bei der der Tumor und ein Rand gesunden Gewebes entnommen werden, ist die chirurgische Entfernung, die in der Arztpraxis oder in der Klinik erfolgen kann. Die Strahlentherapie wird oft bei nicht operablen Tumoren oder zur Behandlung von Metastasen eingesetzt“, erläutert Kleis. Eine Chemotherapie komme bei Hautkrebs kaum noch zum Einsatz und dann hauptsächlich bei fortgeschrittenem Hautkrebs, der auf andere Therapien nicht anspreche. „Wichtig ist, zum Hautkrebs-Screening zu gehen. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung“, betont Kleis.

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