WERKHAUSEN – Ehrenamtsprojekt „Milchbockschnack“ bringt Menschen in Werkhausen zusammen

WERKHAUSEN – Ehrenamtsprojekt „Milchbockschnack“ bringt Menschen in Werkhausen zusammen

Durch Förderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) möglich gemacht. Wie kann man Menschen auf einfache und unkomplizierte Weise wieder ins Gespräch bringen und den Zusammenhalt im Dorf fördern? Mit dieser Frage beschäftigten sich Otmar Orfgen und Alice Bischof-Radcke, nachdem sie im vergangenen Jahr den Aufruf der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) für Projekte zum gesellschaftlichen Zusammenhalt entdeckt hatten. Gemeinsam mit der Verbandsgemeindeverwaltung stellten sie einen Förderantrag – mit Erfolg. Die Inspiration für ihre Idee fanden sie in der eigenen Dorfgeschichte: beim Milchbock.

Was ist ein Milchbock?

In früheren Zeiten standen in vielen Dörfern kleine hölzerne Bänke – sogenannte Milchböcke – vor den Häusern. Dort stellten die Landwirtinnen und Landwirte ihre Milchkannen ab, damit sie von den Milchfahrzeugen abgeholt und zur Weiterverarbeitung in die Molkerei – etwa nach Altenkirchen oder Giershausen – gebracht werden konnten. Doch der Milchbock war weit mehr als nur eine Ablagestelle: Er war vor allem auch ein Ort der Begegnung. Man blieb kurz stehen, tauschte Neuigkeiten aus und hielt einen kleinen „Schnack“ mit Nachbarinnen und Nachbarn.

Genau dieses Stück gelebter Alltagskultur wollten Orfgen und Bischof-Radcke wiederaufleben lassen. Mit Unterstützung der DSEE-Fördermittel in Höhe von 500 Euro wurden Sitzgelegenheiten angeschafft. Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Darius Tawrowski und dem Ortsgemeinderat wurde beraten, wie das Projekt umgesetzt werden könnte und – ganz im Sinne der Tradition – sogar ein neuer Milchbock gebaut.

Die ersten beiden „Milchbockschnacks“ in den Ortsteilen „Auf dem Acker“ und „Leingen“ waren ein voller Erfolg. Dank Einladungen über die Dorf-WhatsApp-Gruppe, persönlicher Ansprache und Flyer fanden sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ein. Otmar Orfgen und Ortsbürgermeister Dariusz Tawrowski stellten das Projekt vor – und Orfgen ergänzte spannende Anekdoten aus der regionalen Milchwirtschaft: von den schweren Milchkannen, den Fahrten zu den Molkereien und der Bedeutung des Zwischenstopps am Milchbock. Ein besonderes Highlight: Einige Teilnehmende konnten sich noch an die individuellen Nummern ihrer ehemaligen Milchkannen erinnern – eine schöne Erinnerung und Gesprächsanlass zugleich.

Der „Milchbockschnack“ versteht sich als niedrigschwelliges Angebot, das Menschen miteinander ins Gespräch bringt, Raum für neue Ideen schafft – und einfach ein Stück Lebensfreude in den Dorfalltag bringt.

Ortsbürgermeister Darius Tawrowski bedankte sich ausdrücklich bei Otmar Orfgen und Alice Bischof-Radcke für ihr beeindruckendes ehrenamtliches Engagement und ihren großen Einsatz bei Idee, Antragstellung und Umsetzung des Projektes.

In den kommenden Wochen folgen noch drei weitere Termine. Anschließend wird gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein erstes Resümee gezogen – mit dem Ziel, die Begegnungsreihe dauerhaft im Dorfleben zu verankern.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Ehrenamtskoordinatorin und Mitarbeiterin der Verwaltung, Rebecca Seuser – Tel. 02681 / 85-250 oder E-Mail rebecca.seuser@vg-ak-ff.de. Weitere Informationen zur Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt finden Sie unter www.d-s-e-e.de.

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