NIEDERSCHELDERHÜTTE – Sperrung der Siegstrecke ab 22. August
NIEDERSCHELDERHÜTTE – Sperrung der Siegstrecke ab 22. August – Kommunen einmal mehr vor vollendete Tatsachen gestellt
Bislang waren es nur Gerüchte, nun ist es offiziell: Noch vor der großen Sanierung der Siegstrecke ab Ende kommenden Jahres wird es bereits in diesem Sommer zu einer Vollsperrung kommen. Wie der Zweckverband SPNN Nord mitteilt, wird die Strecke vom 22. August bis zum 12. September von Troisdorf über Au (Sieg) bis Siegen gesperrt. Grund sei eine sogenannte Umleiter-Ertüchtigung. Das führt zu zusätzlichen Problemen aufgrund der Großbaustelle in Niederschelderhütte auf der B 62.
Über die Maßnahme der Bahn wurden im Vorfeld weder die Kreisverwaltung Altenkirchen, noch die Verbandsgemeinde Kirchen oder die Ortsgemeinde Mudersbach in Kenntnis gesetzt. In einer gemeinsamen Pressemitteilung wird die in keiner Weise mit den Kommunen abgestimmte Vorgehensweise in scharfer Form kritisiert. „Uns in dieser schwierigen und für alle extrem herausfordernden Phase noch zusätzlich mit so etwas zu belasten, ist eine Unverschämtheit“, so Ortsbürgermeister Christian Peter.
Die Vollsperrung fällt genau in jenen Zeitraum, in dem auch auf der B 62 kein Durchkommen ist. Bekanntlich hat der Landesbetrieb Mobilität eine acht- bis zehnwöchige Vollsperrung ab Baubeginn (18. Juli) angekündigt. Das bedeutet, dass sich sowohl auf der Straße als auch der Schiene kein Rad drehen wird – nicht nur in den Ferien. Betroffen sind daher nicht nur Pendler und Anlieger, sondern auch Schüler, für deren Transport der Kreis Sorge trägt. Die einzige Möglichkeit ist die, dass der Schülerverkehr – wie auch der Schienenersatzverkehr – bis zum Ende der Sperrung über die Schinden in Niederschelderhütte geführt wird. Christian Peter: „Um es nochmal deutlich zu sagen: Das haben nicht Kreis, Verbandsgemeinde oder Ortsgemeinde zu verantworten, sondern ganz allein die Deutsche Bahn“, so Christian Peter.
Die Kreisverwaltung wird nun zeitnah die betroffenen Eltern über die jeweiligen Schulen informieren. Aber auch in Altenkirchen weiß man um die Konsequenzen und zusätzlichen Belastungen. „Ich kann jeden Unmut vor Ort nur allzu gut nachvollziehen, so geht man unter Partnern nicht miteinander um“, betont der 1. Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus. „Wir müssen einmal mehr feststellen, dass die Bahn hier Planungen ohne jede Rücksicht auf eine ganz Region durchzieht.“