STADT NEUWIED – Jugendliche setzen starkes Zeichen für Toleranz
STADT NEUWIED – Jugendliche setzen starkes Zeichen für Toleranz – „Tag der Religionen“ in den Neuwieder Goetheanlagen: Respekt und gelebte Vielfalt im Fokus
Wie kann friedliches Zusammenleben in religiöser Vielfalt gelingen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der diesjährige „Tag der Religionen“ in den Goetheanlagen – und dabei vor allem junge Stimmen in den Mittelpunkt rückte.
Organisiert vom Rat der Religionen Neuwied stand die Veranstaltung ganz im Zeichen von Toleranz, Respekt und gelebter Vielfalt. Zwei Mitglieder des Neuwieder Jugendbeirats, Arnisa Llugani und Omar Tubaila, hielten eindrucksvolle Redebeiträge, in denen sie ihre Sicht auf Religion im Alltag junger Menschen schilderten. Offen sprachen sie über Alltagsdiskriminierung, über Gleichgültigkeit gegenüber religiösen Themen, aber auch über die Kraft des Glaubens für viele junge Menschen und über ihre Hoffnung auf eine Gesellschaft, in der Unterschiede nicht trennen, sondern bereichern. „Toleranz ist kein ‚nice to have‘ – sie schützt uns alle“, lautete ihr zentrales Plädoyer. Beide warben dafür, Religion als Brücke zwischen Menschen zu begreifen – und nicht als Barriere.
Auch die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen des Rhein-Wied-Gymnasiums und des Werner-Heisenberg-Gymnasiums beteiligten sich und diskutierten über eigene Erfahrungen und Vorstellungen zum Thema Toleranz. Die Ergebnisse wurden im Anschluss vorgestellt und gaben einen eindrucksvollen Einblick in die Sichtweisen junger Menschen.
Oberbürgermeister Jan Einig zeigte sich beeindruckt von der Veranstaltung: „Es ist ein starkes Signal, wenn Jugendliche sich so klar zu demokratischen Werten und einem respektvollen Miteinander bekennen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung brauchen wir dieses Engagement und die deutlichen Stimmen der Jugend“, sagte er und erinnerte außerdem daran, dass Neuwied auf eine lange Tradition der Toleranz zurückblicken kann: Schon am 4. Juni 1662 rief Graf Friedrich zu Wied das für damalige Zeiten revolutionäre Recht auf freie Religionsausübung aus. „Neuwied ist ein Beispiel dafür, dass die Vielfalt der Religionen eine Quelle der Bereicherung und des gegenseitigen Respekts sein kann. Diese friedliche Koexistenz ist ein wertvolles Gut, das wir gemeinsam bewahren und weiterentwickeln müssen“, hielt er fest.