FLAMMERSFELD – Aktionstag in Flammersfeld – „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“
FLAMMERSFELD – Aktionstag in Flammersfeld – „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“
70 Menschen versammelten sich in Flammersfeld, um im Rahmen des „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ für mehr Sichtbarkeit und den Abbau von Barrieren zu demonstrieren. Wie bereits im letzten Jahr wurde die Veranstaltung von Mach Mit e.V. organisiert und durch die Aktion Mensch unterstützt.
Menschen mit und ohne Einschränkungen versammelten sich vor der Bühne auf dem Gelände der Firma Hottgenroth. Nach der Eröffnung durch Judith Gondorf, Organsiatorin des Aktionstages, hielt Rolf Schmidt-Markoski eine eindrückliche Rede mit dem Aufruf, nicht in den Bemühungen um Teilhabe und Inklusion nachzulassen. Alle Reden wurden von einer Gebärdendolmetscherin simultan übersetzt. So entging auch gehörlosen Menschen die Mahnungen der nächsten Rednerin nicht. Erika Alsbach, Initiatorin des Runden Tisches Inklusion in Flammersfeld, erinnerte daran, wie sehr Menschen mit Behinderungen unter dem Nationalsozialismus gelitten haben und warnte vor Hass und Hetze rechtsextremistischer Parteien.
Die anschließende Demo verlief wie erwartet friedlich. Ausgerüstet mit Trommeln, Rasseln, Tröten und Megafonen, begleitet vom „Einhorn der Vielfalt“, liefen und rollten die Demonstrierenden durch den Ort. Danach ergriff Manfred Berger, Ortsbürgermeister von Flammersfeld, die Gelegenheit MachMit e.V. für das Engagement in Sachen Inklusion in Flammersfeld zu danken. „Wir brauchen Menschen, die drängeln, die zeigen, dass es funktionieren kann, denn Inklusion passiert nicht von alleine!“, lobte er und rief dazu auf, nicht nur am Protesttag, sondern sich auch in Zukunft weiter für Gleichberechtigung und Teilhabe einzusetzen.
Die Teilnehmenden verweilten gerne bei Kaffee und Kuchen, konnten bei der „Rollstuhl-Rallye“ selbst erfahren, wie es ist, körperlich eingeschränkt zu sein und den Wunschbaum im Raiffeisengarten fortführen. Wie schon im letzten Jahr rockte die Band der Lebensgemeinschaft Eichhof die Bühne und begeisterte das Publikum. „Nächstes Jahr machen wir eine Tradition daraus“, so die Organisatorin. „Dass trotz der vielen anderen Veranstaltungen am heutigen Muttertag so viele Menschen hier sind, zeigt, wie wichtig das Thema ist“. Gondorf ist sicher, dass Inklusion sichtbarer werden müsse, denn „dann wird sich auch immer mehr bewegen.“
Dass es funktioniert, zeigt auch das Engagement der Leistungsgemeinschaft im Raiffeisenland, die dieses Jahr als offizielle Unterstützerin des Protesttages auftrat. Sie möchte das Thema Inklusion stärker im unternehmerischen Alltag verankern. Dazu wird am 11. Juni ein Erfahrungs- und Bedarfsaustausch stattfinden, Förderungsmöglichkeiten besprochen und Beratungen einzelner Betriebe zum Abbau von Barrieren angeboten. Eingeladen sind alle Betriebe und Unternehmen der Region. „Und vielleicht können wir ja nächstes Jahr schon von weiteren Fortschritten berichten!“, freuen sich die Mitglieder von MachMit bereits auf den Protesttag 2026. Foto: Nadja Heinen