REGION WISSEN – Badewannenrennens auf der Sieg
REGION WISSEN – Badewannenrennens auf der Sieg
Wohl gut seit 50 Jahren ist die Sieg Schauplatz des sogenannten Badewannenrennens auf der Sieg. Anfangs war es ein kleiner Haufen abenteuerlustiger „Seeleute“, die sich mit Wasserfahrzeugen der Marke Eigenbau stromabwärts treiben liessen. War es in den ersten Jahren der Weiler Dasberg bei Wallmenroth, wo man sich den Wellen anvertraute, stieg man später in die Wingertshardt um. Offenbar war die Strecke dann doch zu lang.
Im Vordergrund stehen jedoch nicht etwa sportliche Ambitionen, sondern der Spaß am Abenteuer in freier Natur. Jetzt war es wieder soweit. Zum Einsatz kamen allerhand aufgeschnittene Plastiktanks, Holzpaletten oder ähnliche Auftriebskörper. Die meisten Blicke dürfte diesmal ein buntes Einhorn auf sich gezogen haben. Mit einem runden Dutzend „Booten“ war die Armada jedoch weniger stark bestückt als in den Vorjahren. Auch hielt sich die Zahl der Schaulustigen trotz strahlenden Sonnenscheins am Siegufer oder auf Brücken deutlich zurück. Eigentlich schade, denn geboten wurde wieder allerhand.
Eines der größten „Schiffe“ liess man mit Traktorhilfe von Hof Würthen in Voßwinkel aus zu Wasser. Von der Steckensteiner Brücke aus winkten einige Zuschauer den tapferen Wassersportlern zu. Die ganz überwiegende Zahl der Teilnehmer stammte wie immer aus der Umgebung, so zum Beispiel Steckenstein und Hövels. Diesmal hatten sich sogar Badewannensportler aus Elkenroth, Pracht und dem unteren Westerwald angesagt. Hunde gehören ohnehin zu den liebsten Passagieren. Natürlich musste auch ein qualmender Grill mitreisen.
Weitere Zaungäste standen auf der Fußgängerbrücke in Niederhövels und der Siegbrücke in Höhe von Kleehahn. So mancher Mitwirkende machte nähere Bekanntschaft mit dem doch noch recht kalten Wasser; dem Spaß tat dies aber keinen Abbruch. Nebenbei sei angemerkt, dass die Reihenfolge der eintrudelten „Badewannen“ eigentlich keine Rolle gespielt hat, wichtig war nur das Vergnügen auf schwankenden Planken, die den Begriff „Schiff“ nicht wirklich verdienten.
In Siegenthal war dann wie gewohnt Schluss mit dem nassen Vergnügen. Die neuen Besitzer der direkt an der Sieg gelegenen ehemaligen Gaststätte Heer, sie nennt sich inzwischen „Lebenshof Elsa“, halfen sogar beim Anlanden und Abtransportieren der Boote, worüber sich die Teilnehmer sehr freuten. Im kommenden Jahr werden die sogenannten „Badewannen“ sicher wieder zum Einsatz kommen, wobei die eine oder andere wohl eine Überholung verdient hat. (bt) Fotos: Bernhard Theis
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