FLAMMERSFELD – Festveranstaltung erinnert an Raiffeisens Ideen und Bedeutung der Genossenschaftsidee

FLAMMERSFELD – Festveranstaltung erinnert an Raiffeisens Ideen und Bedeutung der Genossenschaftsidee

Am Sonntag, 1. Dezember 2024, fand im frisch sanierten Bürgerhaus Flammersfeld eine beeindruckende Festveranstaltung statt, die an die Gründung des „Flammersfelder Hülfsvereins zur Unterstützung unbemittelter Landwirte“ durch Friedrich Wilhelm Raiffeisen am 1. Dezember 1849 erinnerte. Die Organisation lag in den Händen der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld in Kooperation mit der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V. und der Ortsgemeinde Flammersfeld.

Bürgermeister Fred Jüngerich eröffnete den Nachmittag mit einer Ansprache, in der er den 150 Festbesuchern die zeitlose Bedeutung der Genossenschaftsidee vermittelte und die Vision Raiffeisens in den Kontext aktueller Herausforderungen stellte. Landrat Dr. Peter Enders hob in seinem Grußwort die zentrale Rolle der Genossenschaftsidee für den Zusammenhalt der Gemeinschaft hervor und betonte ihre Strahlkraft weit über die Region hinaus. Besonders freute man sich über die Anwesenheit von Josef Zolk, der 2018 maßgeblich dazu beitrug, dass Raiffeisens Genossenschaftsidee in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.

Das abwechslungsreiche und kurzweilige Programm ließ keinen Wunsch offen. Dr. Ralf Kölbach, Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V., hielt einen inspirierenden Festvortrag, der die historische wie auch moderne Relevanz der Genossenschaftsidee beleuchtete. Für besondere Begeisterung sorgte die Barthels Bühne Flammersfeld, die in einer szenischen Darstellung die Gründung des „Hülfsvereins“ lebendig nacherzählte.

Musikalische Höhepunkte setzten der Chor Chorussal, der mit seinen Darbietungen eine stimmungsvolle Atmosphäre schuf, sowie die Kinder der Raiffeisen Grundschule in Flammersfeld, die das Programm mit einem eindrucksvollen Videobeitrag bereicherten. Sie hatten sich intensiv mit der Frage beschäftigt, was Friedrich Wilhelm Raiffeisen bewegt hat, und präsentierten ihre kreativen Gedanken.

Besonders beeindruckend war der Beitrag des Raiffeisen-Campus Dernbach, wo der Genossenschaftsgedanke im Schullalltag der Schülerinnen und Schüler gelebt wird. Die Schülergenossenschaft „RC Snackbar eSG“ betreibt eigenverantwortlich den Verkauf von Snacks und Getränken im Bistro, in Snack- und Kaffeeautomaten sowie das Catering bei Schulveranstaltungen.

Die Schülerinnen und Schüler organisieren sich in Abteilungen wie Buchhaltung, Einkauf und Lager oder Marketing und arbeiten dort selbstständig. Eine Schülerin als Aufsichtsratsvorsitzende sowie zwei Lehrer berichteten eindrucksvoll, wie Raiffeisens Idee auf diese Weise zukunftsorientiert umgesetzt wird, moderiert durch die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V.

Die Landfrauen beeindruckten mit einer Vielfalt an köstlichen Kuchen, die das leibliche Wohl der Gäste sicherstellte, während Arnd Neffgen das Bürgerhaus und das Raiffeisenhaus in festlichem Lichterglanz erstrahlen ließen, mit einer in blau gehaltene, stimmungsvolle Illumination, den Farben der Deutschen Friedrich-Willhem-Raiffeisen-Gesellschaft e.V. entsprechend.

Am Ende des Nachmittags lud Bürgermeister Jüngerich die Gäste ein, den Tag bei einem Glas Wein der traditionsreichen Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, der ältesten ihrer Art weltweit, ausklingen zu lassen. Was 1868 mit nur 18 Mitgliedern begann, hat sich längst zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte des Ahrtals entwickelt. Die Festveranstaltung verdeutlichte eindrucksvoll, wie lebendig und zukunftsweisend Raiffeisens Genossenschaftsidee auch nach 175 Jahren noch ist. Mit Blick nach vorn sprach Jüngerich eine herzliche Einladung aus, 2026 das 180-jährige Jubiläum des „Brodvereins“ in Weyerbusch gemeinsam zu feiern.

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