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MAINZ – Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel (FREIE WÄHLER) kritisiert Krankenhausversorgung in Rheinland-Pfalz und warnt vor Risiken der geplanten Reformen

Veröffentlicht am 15. November 2024 von wwa

MAINZ – Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel (FREIE WÄHLER) kritisiert Krankenhausversorgung in Rheinland-Pfalz und warnt vor Risiken der geplanten Reformen

In ihrer Rede im Plenum des Landtags Rheinland-Pfalz thematisierte die Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel (FREIE WÄHLER) die aktuellen Herausforderungen und Defizite in der Krankenhausversorgung des Landes. Jeckel kritisierte sowohl die Landesregierung als auch die Pläne des Bundesgesundheitsministers und warnte vor einer weiteren Ausdünnung der stationären Versorgung im ländlichen Raum.

„Dieses Thema hätte mehr Aufmerksamkeit verdient“, so Jeckel. Sie betonte, dass die Krankenhauslandschaft eine entscheidende Säule der Daseinsvorsorge in Rheinland-Pfalz darstellt und es daher unverzichtbar ist, eine bedarfsgerechte und flächendeckende medizinische Versorgung sicherzustellen.

Die Landesregierung argumentiert, dass 97,6 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten ein Krankenhaus der Grundversorgung erreichen können. Jeckel widersprach jedoch der Annahme, dass dies in der Praxis ausreichend sei. „Diese Berechnungen mögen auf dem Papier gut aussehen, doch, wie uns Patienten regelmäßig berichten, weichen sie in der Praxis oft stark ab“, erklärte die Abgeordnete.

Besonders kritisch sieht Jeckel die Frage nach der Tragfähigkeit der Krankenhauslandschaft in Krisenzeiten wie Pandemien oder Naturkatastrophen. Schon heute sei es an Wochenenden und Feiertagen oft schwierig, ein freies Krankenhausbett zu finden, wenn es dringend notwendig sei. Auch die geplante Schließung von mehreren Hundert Krankenhäusern in den nächsten zehn Jahren, wie sie vom Bundesgesundheitsminister angekündigt wurde, lehnt Jeckel entschieden ab. „Hat Herr Professor Lauterbach jemals ernsthaft über die notwendigen Reserven für Katastrophenfälle nachgedacht?“, fragte Jeckel.

Darüber hinaus stellte sie kritische Fragen zur Versorgungssicherheit im ländlichen Raum: „Welche konkreten Maßnahmen sind geplant, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten? Und wie werden die Bürger in die Entscheidungsprozesse einbezogen, wenn es um die Schließung oder Umstrukturierung von Krankenhäusern geht?“

Die geplante Krankenhausreform betrachtet Jeckel nicht als Lösung, sondern eher als Gefahr für die Qualität der stationären Versorgung. Besonders für ältere Menschen sei eine wohnortnahe Versorgung essenziell, doch die Zentralisierung und mögliche Schließungen könnten genau diese gefährden. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an das Beispiel des Klinikums Mittelmosel in Zell, wo ihrer Meinung nach die Bevölkerung bewusst irregeführt wurde.

Auch die Umstellung auf Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sieht Jeckel kritisch. „Es bleibt abzuwarten, ob die Umstellung auf ambulante Versorgung und Vernetzung im Alltag tatsächlich reibungslos funktionieren wird. Meine Befürchtung ist jedoch: Es wird chaotisch werden, denn schon jetzt sind viele Praxen und Einrichtungen überlastet“, betonte sie.

Lisa-Marie Jeckel machte deutlich, dass es keine einfache Lösung für die aktuellen Herausforderungen gibt, und forderte die Landesregierung sowie die Bundesregierung auf, die geplanten Maßnahmen und deren Konsequenzen noch einmal zu überdenken. „Schon bald wird sich niemand mehr hinter Berechnungen, hübschen Tabellen und bunten Grafiken verstecken können“, resümierte sie.