ALTENKIRCHEN – Geführte Wanderung der Stadt Altenkirchen: Rund um den Dieperzberg
ALTENKIRCHEN – Geführte Wanderung der Stadt Altenkirchen: Rund um den Dieperzberg
Wie bestellt war das Wetter bei der geführten Herbstwanderung von „Wanderbares Altenkirchen“, dem Wanderausschuss der Kreisstadt, an der 38 Wanderbegeisterte teilnahmen. Axel Griebling, Wanderwegemanager der Kreisstadt, hatte dafür eine abwechslungsreiche, fast neun Kilometer lange Wandertour, zusammengestellt. Wie es sich für echte Wäller gehört, gab es für die Teilnehmer zum Abschluss leckeren Erbseneintopf mit Würstchen.
Gestartet am Festplatz in Altenkirchen war ein uriger Wanderpfad am Dieperzberg erstes Etappenziel. Der Wanderpfad, bisher nur wenigen bekannt, wurde vom Wanderausschuss kartografiert und ist nun weltweit auf allen Wanderapps und in den meisten Wanderkarten sichtbar.
Dann ging es weiter über den Kölner Wanderweg Nr. 3 zum Privatfriedhof der Familie Heinemann, der sich mitten in einem Wald versteckt. Als einer der wenigen Privatfriedhöfe in Rheinland-Pfalz wird der Friedhof heute noch von der Familie und deren Nachfahren genutzt.
Nächste Station war die ehemalige Burg Koberstein, erbaut um das Jahr 1350 von Johann von Kobern, die im 18. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgetragen wurde und so manchem Haus in der Umgebung als Steinlieferant diente. Die Burg, 17 x 12 Meter groß und mit einem Turm von 4 Metern Durchmesser versehen, war damals mit einem Wassergraben umgeben. Eine alte Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Altenkirchen-Au (Sieg), die im Jahr 1886 erbaut wurde, diente als Kulisse, um die Teilnehmer über die Historie der Zugverbindung zu informieren. So war es bereits seit 1861 ein Anliegen der Bevölkerung, diese Bahnlinie zu errichten, da Au ein wichtiger Knotenpunkt der Bahnlinie Köln-Deutz nach Gießen war.
Stattdessen richtete man 1865 eine tägliche Postkutschenverbindung zwischen den beiden Orten ein. Erst 1883 wurde der Bau der Bahnstrecke mit 3 Millionen Mark, was heute einer Summe von etwa 25 Millionen Euro entspricht, per Gesetzgebung beschlossen. Am 1. Mai 1887 konnte die Bahnverbindung in Betrieb genommen werden. Interessant ist die Tatsache, dass die Arbeiten, beispielsweise mit dem Bau des Marienthaler Tunnels, bereits 1885 begannen, obwohl die Baugenehmigung erst 1886 erteilt wurde.
In Dieperzen angekommen, erfolgte der Einstieg in einen weiteren, neu kartografierten Wanderpfad, der die Teilnehmer in Richtung Altenkirchen führte. Nach etwa 2,5 Stunden kehrte die Wandergruppe wieder zum Ausgangspunkt der Rundwanderung zurück und wurde mit einem leckeren Erbseneintopf empfangen.