ALSDORF – Die Fracht-Verbesserer
Veröffentlicht am 2. November 2024 von wwa
ALSDORF – Die Fracht-Verbesserer
Eine globale Wirtschaft, ein Warentransport (fast) ohne Grenzen, komplexe Warenströme über alle Kontinente hinweg – und mittendrin Technologie und Know-how aus dem Kreis Altenkirchen. Genauer gesagt: aus Alsdorf. Hier befindet sich der Firmensitz der AKL-tec GmbH. Die etwas versteckte Lage hat dabei fast symbolischen Charakter: Denn der wichtige Beitrag des Unternehmens zu einer funktionierenden und vor allem effizienten Lieferkette in Form einer optimalen Frachterfassung ist für den Endverbraucher kaum ersichtlich, wohl aber für die zahlreichen Kunden der AKL-tec.
Für ihr innovatives System wurden die Alsdorfer jetzt mit einem 3. Preis beim Technologiewettbewerb „Success“ des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Grund genug für Landrat Dr. Peter Enders, der Verantwortlichen persönlich zu diesem Erfolg zu gratulieren. Begleitet wurde er von Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, Bürgermeister Joachim Brenner, VG-Wirtschaftsförderer Michael Becher und Ortsbürgermeisterin Kerstin Himmrich. Rede und Antwort standen den Besuchern in den Räumen des Familienunternehmens die beiden Geschäftsführer Rüdiger und Herbert Elben.
Konkret geehrt wurde AKL-tec für ihre „Predictive Vision for Logistics“. Das System nutzt Deep Learning, um mittels qualitativ hochwertiger Daten aus der Vermessung frühzeitig wichtige Infos zur Fracht bereitzustellen. So können Spediteure den Warenstrom besser planen und steuern, Störungen im Materialfluss verhindern und Prozesse schneller und wirtschaftlicher gestalten.
Über den aktuellen Hype um Künstliche Intelligenz kann Rüdiger Elben dabei nur lächeln, wird diese doch schon seit Jahren im Unternehmen eingesetzt. So ist es nach Angaben des Geschäftsführers gelungen, die beiden Faktoren Genauigkeit und Schnelligkeit zusammenzuführen. Auch das Thema Nachhaltigkeit spiele inzwischen eine immer größere Rolle: „Mit einer optimierten Lieferkette lassen sich am Ende des Tages auch etliche Ressourcen einsparen.“ Einfaches Beispiel sei der richtige dimensionierte Lkw für einen Transport.
Die AKL-tec bietet ihren weltweiten Kunden dabei einen Service aus einer Hand, von der Fertigung bis zur Prüfstelle. „Wir machen alles selbst, weil wir Nischenprodukte anbieten“, berichtete Elben. Die Belegschaft zählt rund 60 Köpfe und zieht auch dann voll mit, wenn einmal – wie momentan – Auftragsspitzen abgefedert werden müssen, wie es anerkennend vonseiten der Geschäftsführung hieß. Deutlich wurde bei dem Besuch auch: Trotz der globalen Orientierung ist das Unternehmen felsenfest im Kreis Altenkirchen verwurzelt und beteiligt sich regelmäßig an diversen Initiativen der regionalen Wirtschaftsförderung.
Natürlich wird aber auch in Alsdorf die derzeitige Wirtschaftsschwäche Deutschlands kritisch beobachtet. Früher habe man sich stets auf eine Technologieführerschaft verlassen können, inzwischen hätten viele Länder, auch dank einer anderen Leistungsbereitschaft, stark aufgeholt. „Das ,Made in Germany‘ muss einfach wieder mehr Gewichtung bekommen“, forderte Herbert Elben. Kleiner Trost: Nach wie vor gibt es Kunden, bei denen AKL-tec belegen muss, dass das gesamte System in Deutschland entwickelt und produziert wurde.
„Vor dem, was sie hier leisten, kann ich nur den Hut ziehen“, zeigte sich Landrat Enders am Ende des Besuchs stark beeindruckt. „Gerade angesichts der aktuellen Schlagzeilen um VW können wir im Kreis Altenkirchen froh und stolz sein, dass inhabergeführte Unternehmen wie die AKL-tec das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden.“ Dank der Innovationskraft und der Flexibilität sei die Firma weltweit erfolgreich und biete sichere Arbeitsplätze.
Foto: Die Gäste aus der Verwaltung erhielten Besuch von AKL-tec vielfältige Einblicke in die Fertigungsprozesse; im Bild v.l.: Herbert Elben, Rüdiger Elben, Kerstin Himmrich, Dr. Peter Enders, Michael Becher, Joachim Brenner und Lars Kober. Foto: Kreisverwaltung/Thorsten Stahl