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ALTENKIRCHEN – Landrat Dr. Peter Enders zu den aktuellen DRK-Planungen für den Krankenhausstandort Altenkirchen

Veröffentlicht am 18. Juli 2024 von wwa

ALTENKIRCHEN – Landrat Dr. Peter Enders zu den aktuellen DRK-Planungen für den Krankenhausstandort Altenkirchen

Der durch die DRK-Trägergesellschaft ausgelöste Donnerschlag, den Standort Altenkirchen des Verbundkrankenhauses Altenkirchen-Hachenburg in ein MVZ umzuwandeln, hat zu einem nicht minder lautstarken Echo in der Kreisverwaltung geführt. Landrat Dr. Peter Enders hat mit sofortiger Wirkung seinen Gaststatus-Sitz im Aufsichtsrat der Trägergesellschaft niedergelegt. Zugleich wird Gesundheitsminister Clemens Hoch aufgerufen, die Versorgungssituation im Kreis Altenkirchen neu zu bewerten.

Enders war in seinem gerade angetretenen Urlaub über die jüngste Entwicklung informiert worden. Zum 15. August soll in Altenkirchen neben der Kinder- und Jugendpsychiatrie lediglich ein Medizinisches Versorgungszentrum vorgehalten werden. „Für mich ist damit eine Grenze überschritten worden, zumal auch aus dem Umfeld des Krankenhauses in Kirchen sehr beunruhigende Nachrichten zu uns durchdringen“, so der Landrat. Er sei einst vom damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Reiner Kaul gebeten worden, als Gast-Mitglied ohne Stimmrecht an den Sitzungen teilzunehmen. Dem sei er gefolgt, und zwar ausschließlich in der Hoffnung, neben einem schnelleren Informationsweg auch durch eigene Vorschläge auf eine bessere Versorgung in der Region hinwirken zu können.

„Das ist mit den jüngsten Entscheidungen obsolet geworden“, betont Enders und sieht hier eine gewisse Tradition. Noch als Abgeordneter in der Opposition habe er regelmäßig Vorschläge zur Strukturverbesserung im Westerwald unterbreitet: „Ausnahmslos alles wurde sowohl vom Land als auch vom Träger ignoriert.“ Noch als beratendes Mitglied im Aufsichtsrat habe er Schwerpunktbildungen für die Standorte Altenkirchen und Hachenburg angeregt – ohne Erfolg.

Enders erinnert daran, dass Minister Hoch erst vor wenigen Monaten die stationäre Versorgung in der Region als gesichert eingestuft habe. Da sei die Ausgangslage aber noch eine ganz andere gewesen. Der Landrat bittet nunmehr darum, dass die Situation von Mainz aus neu bewertet wird. „Ich lade den Minister gerne zu einem runden Tisch nach Altenkirchen ein, um mit allen Beteiligten und vor allem auch mit Vertretern der Kreisärzteschaft das weitere Vorgehen zu beraten. Wir brauchen jetzt zeitnah eine klare Perspektive.“

Bis zum Bau des geplanten Westerwaldklinikums dürfe der Kreis Altenkirchen nicht zu einem weißen Fleck in der Krankenhauslandschaft werden, betont Enders. Es brauche vernünftige Übergangslösungen. „Das DRK muss jetzt Farbe bekennen und die Frage beantworten, ob man sich noch dazu in der Lage sieht, die stationäre Versorgung der Menschen sicherzustellen.“ Diese Forderung erhebt der Landrat auch vor dem Hintergrund, dass selbst das Krankenhaus in Kirchen plötzlich in wichtigen Abteilungen nur noch auf Sparflamme läuft. „Vielleicht muss man hier endlich einmal beide Hände über die Landesgrenze reichen und ernsthaft nach Kooperationspartnern suchen. Und wenn es keine andere Alternative gibt, darf auch eine Übernahme kein Tabu mehr sein. Der Erhalt des Standorts muss oberste Priorität haben.“

Angesichts der zweifellos dramatischen Entwicklungen hinterfragt Enders in aller Deutlichkeit auch die Rolle der Beratungsfirmen in dem Sanierungsprozess während des Insolvenzverfahrens. „Hier wurde für exorbitante Summen ein Konzept entwickelt, das die Versorgung im Westerwald – auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten – nachhaltig sichern sollte. Nunmehr muss man konstatieren, dass sich dieses Konzept in Schall und Rauch aufgelöst hat – zum Nachteil der Beschäftigten und der Bevölkerung. PowerPoint-Präsentationen, Excel-Tabellen und rein theoretisch prognostizierte Patientenströme hatten und haben im Fall der Berater leider nur wenig mit der Realität zu tun.“