MAINZ – Arbeitgeber widerrufen Tarifeinigung – jetzt drohen Streiks im Pfingstgeschäft

MAINZ – Arbeitgeber widerrufen Tarifeinigung – jetzt drohen Streiks im Pfingstgeschäft

Die Tinte unter der Tarifeinigung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Handelsverband Rheinland-Pfalz war nur wenige Stunden alt, als diese von den Arbeitgebern widerrufen wurde. Als Grund wurde seitens der Arbeitgeber die materielle Abweichung zum Tarifabschluss im Einzelhandel in Hamburg angegeben.

Monika Di Silvestre, Landesfachbereichsleiterin und Verhandlungsführerin für den Handel bei ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland erklärt hierzu: „In Hamburg gab es bereits am 8. Mai 2024 eine Einigung. Wir hatten diese in Rheinland-Pfalz von den Arbeitgebern als Angebot ebenfalls bekommen und eine kleine materielle Besserstellung für die Teilzeitkräfte bei der Inflationsprämie mit den Arbeitgebern verhandelt. Nun befürchteten wohl alle Arbeitgeber in den Bundesländern, in denen es noch keinen Abschluss gibt, dass sie die rheinland-pfälzische Note übernehmen müssten“.

Nach über einem Jahr kräftezehrender Verhandlungen und Streiks, hatten sich die Beschäftigten über den hart erkämpften Tarifabschluss zu früh gefreut. „Wenn das Widerrufen eines ernsthaft verhandelten Tarifabschlusses der Dank der Arbeitgeber an ihre Beschäftigten ist, die jetzt schon über ein Jahr auf die dringend benötigten Einkommenserhöhungen warten, dann ist Streik die einzige richtige Antwort“, so die ver.di-Verhandlungsführerin.

„die Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer, fühlen sich von ihren Arbeitgebern verraten, ausgenutzt und in keinster Weise für ihre hervorragende Arbeit wertgeschätzt. Sie erinnern sich noch sehr gut an die Corona-Zeit, in der sie täglich den Kundinnen und Kunden zur Verfügung standen, ihre Arbeitgeber offensichtlich nicht mehr. Dieses Verhalten ist einfach nur beschämend“, so Monika Di Silvestre.

Ver.di wird weiter mit den Beschäftigten kämpfen und die Arbeitgeber erneut zum Verhandlungstisch bitten.

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