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STADT NEUWIED – Aus dem Jugendbeirat bis in den Bundestag – 5 Fragen an Abide Murtezi

Veröffentlicht am 9. Februar 2024 von wwa

STADT NEUWIED – Aus dem Jugendbeirat bis in den Bundestag – 5 Fragen an Abide Murtezi

Abide Murtezi ist Vorsitzende des scheidenden Jugendbeirats der Stadt Neuwied. Sie blickt auf eine spannende und bereichernde Zeit zurück, die ihr sogar zu einem Praktikum bei einem Bundestagsabgeordneten verholfen hat.

Warum hast du dich für eine Kandidatur für den Jugendbeirat entschieden?

Ganz genau weiß ich das nicht mehr, schließlich ist das fast sieben Jahre her. Ich war 13, als ich mich zum ersten Mal für den Jugendbeirat beworben habe. Als ich dann 15 war, bin ich ein halbes Jahr vor dem Ende der Wahlperiode für jemanden nachgerückt. Ich war damals gar nicht so sehr an Politik interessiert, fand den Jugendbeirat aber doch ziemlich interessant. Mit der Zeit wuchs dann mein politisches Interesse und ich wollte wieder in den Jugendbeirat gewählt werden, weil ich merkte, dass man zusammen wirklich etwas bewirken kann.

Welche Erwartungen hattest du vorher und wurden diese erfüllt oder war dann doch alles ganz anders?

Ehrlich gesagt hatte ich damals kaum Erwartungen. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen. Bei der zweiten Wahl allerdings wollte ich wirklich was bewirken und bin dementsprechend mit einem ehrgeizigen Mindset an die Sache rangegangen.

Außerdem sind die Tätigkeiten im Jugendbeirat vielschichtig und man hat sehr viel Raum, in dem man sich bewegen kann. Von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, bis zum Antragstellen für einen Stadtpark ist alles dabei. Meine Erwartungen wurden somit komplett übertroffen. Ich habe selber mit ansehen können, wie Jugendliche etwas ganz Großes auf die Beine stellen können. Das macht einen dann schon stolz und ermutigt für die Zukunft zu weiterer politischer Arbeit.

Welche Projekte habt ihr in den vergangenen beiden Jahren umgesetzt oder auf den Weg gebracht?

Zum einen wäre da der Stadtpark, für welchen wir einen zweiten Antrag gestellt haben, der einstimmig in den entsprechenden Ausschüssen beschlossen wurde. Das Streetball-Feld wird dieses Jahr gebaut und damit kommt das ganze Projekt „Stadtpark“ endlich ins Rollen. Außerdem haben wir bewirkt, dass eine Gesamtplanung erstellt werden soll, bei der wir als Jugendbeirat immer wieder herangezogen werden und mitbestimmen können.

Außerdem haben wir gemeinsam mit Stefan Caratiola vom KiJub das Kinder- und Jugendportal „up2date“ entwickelt und mitgestaltet.

Auch am Projekt „Kinderfreundliche Kommune“ und dem dazugehörigen Maßnahmenkatalog haben wir als Jugendbeirat intensiv mitgearbeitet. Es freut uns, dass für uns sehr wichtige Punkte im Katalog enthalten sind und umgesetzt werden.

Was nimmst du persönlich aus deiner Zeit im Jugendbeirat der Stadt Neuwied mit?

Definitiv die Erfahrungen. Auch wenn man „nur“ zwei Jahre im Jugendbeirat tätig ist, nimmt man sehr viel mit. Sei es methodisch, politisch, sozial oder persönlich – man entwickelt sich auf allen Ebenen weiter. Man versteht viel mehr, wie Politik funktioniert, weil man selber mitmacht. Man baut Selbstbewusstsein und Mut auf, weil man häufig mit Politikern in Kontakt ist. Man redet sozusagen bei „den Großen“ mit.

Außerdem habe ich ein Praktikum bei einem Bundestagsabgeordneten ergattern können. Ich weiß nicht, ob ich ohne den Jugendbeirat überhaupt die Chance dazu gesehen hätte.

Warum sollten sich die Neuwieder Jugendlichen an der kommenden Wahl beteiligen?

Weil es das wert ist! Rückblickend kann ich sagen, dass der Jugendbeirat DIE Gelegenheit ist, schon früh in die Politik einzusteigen. Selbst wenn man noch keine Ahnung von Politik hat, sollte einen das nicht aufhalten, einfach mal reinzuschnuppern. Mit der Zeit lernt man dann immer mehr dazu, man ist ja schließlich auch nicht alleine. Die städtischen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter stehen einem immer zur Seite und klären über alle Rechte und Möglichkeiten auf, die man als Kind oder Jugendlicher hat.

Durch den Jugendbeirat habe ich gemerkt, dass Politik nicht nur sehr wichtig ist, sondern auch viel Spaß machen kann! Foto: