MAINZ – Europa muss eine Union der besten Gesundheitsversorgung sein
MAINZ – Europa muss eine Union der besten Gesundheitsversorgung sein
Nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) droht in diesem Jahr vielen deutschen Kliniken die Zahlungsunfähigkeit. 2023 waren bereits 40 Insolvenzen zu verzeichnen – diese Zahl könnte sich aufgrund hoher Personalkosten nun verdoppeln.
Für den Spitzenkandidat der FREIEN WÄHLER zur Europawahl im Juni, Joachim Streit, ist eine Pleitewelle deutscher Kliniken inakzeptabel: „Nach einer Umfrage des Krankenhausbarometers erwarten ganze 78 Prozent der Häuser, für 2023 ein negatives Jahresergebnis ausweisen zu müssen. Das liegt daran, dass die Kosten der Kliniken explodieren, während sie ihre Preise nicht an die Teuerungsrate anpassen können. Die Politik muss daher dringend mit einem erneuten Inflationsausgleich reagieren. Das muss auch Gesundheitsminister Lauterbach endlich einsehen, denn seine geplante Krankenhausreform kommt für viele Häuser zu spät. Sonst wird 2024 als Jahr des großen Kliniksterbens in die Geschichte eingehen.“
Joachim Streit sieht ein weiteres Problem: „Deutschland hat in Europa eine Führungs- und Vorreiterrolle. Daher dürfen wir uns bei so einem zentralen Thema wie der Gesundheitsversorgung keine Blöße geben. Europa muss zu einer Union der besten Gesundheitsversorgung werden und dafür braucht es starke deutsche Kliniken. Bei Krankenhäusern darf nicht gespart werden – Haushaltsloch hin oder her – und daher erwarte ich zeitnah eine neue Finanzspritze des Bundes. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass es auch zukünftig genügend Hausarztpraxen gibt. Hier ist vor allem die Entwicklung im ländlichen Raum kritisch zu bewerten. Und abschließend muss dem Fachkräftemangel bei den Gesundheitsberufen auf europäischer Ebene entgegengewirkt werden. Wenn Ausbildungsinhalte harmonisiert werden, können Berufsabschlüsse in ganz Europa akzeptiert werden, ganz gleich, in welchem Land die Ausbildung abgeschlossen wurde.“