WISSEN – 67. Ausgabe des Heimat-Jahrbuchs für den Kreis Altenkirchen erschienen
Veröffentlicht am 9. November 2023 von wwa
WISSEN – 67. Ausgabe des Heimat-Jahrbuchs für den Kreis Altenkirchen erschienen
Kürzlich ist die schon 67. Ausgabe des Heimat-Jahrbuchs für den Kreis Altenkirchen erschienen. Darin finden sich fünf Beiträge von einer Autorin und drei Autoren, die sich mit verschiedenen Aspekten aus der Verbandsgemeinde Wissen befassen.
Den Anfang macht Mia Geimer-Stangier. Die Wissenerin beschäftigt sich auf insgesamt 17 Seiten mit einem Ereignis, das einen wahrhaft bleibenden Eindruck in der Siegstadt hinterlassen hat. Es geht natürlich um den Brandanschlag vom 10. Februar des laufenden Jahres. In den frühen Morgenstunden schlugen Rauchwolken aus der katholischen Pfarrkirche „Kreuzerhöhung“. Und schon bald ging ein Schreckensruf durch die Stadt: „Unser Gotteshaus brennt!“ Feuerwehren und DRK-Abteilungen aus einem weiten Umkreis waren schnell vor Ort und konnten noch Schlimmeres verhindern. Trotzdem wurden der höchst wertvolle Hochaltar und das Hecker-Fresko an der Stirnwand komplett zerstört. Gegen Mittag erhärtete sich der Verdacht auf Brandstiftung. Noch am selben Abend beschlossen einige Gruppierungen der Pfarrei, allen voran das Team des Jahrmarkts der katholischen Jugend, ein Zeichen zu setzen und eine Lichter- und Schweigeandacht auf dem Kirchplatz zu veranstalten, schreibt Frau Geimer-Stangier.
Weiterhin widmet sich Bruno Wagner den Themen „Revolten der Schönsteiner Bauern“ und „Hatzfeldt-Krieg“ im Schatten der Deutschen Revolution 1848. Breiten Raum nimmt die Revolte der Schönsteiner Bauern und Landpächter gegen ihren Standesherrn ein. Ferdinand Lassalle, später Mitbegründer des „Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“, war Generalbevollmächtigter der Gräfin Sophie von Hatzfeldt (1805 – 1881) und eng mit ihr befreundet. Die adelige Dame fühlte sich von ihrem Gatten, Edmund Graf von Hatzfeldt-Wildenburg, sehr schlecht behandelt und wollte die Scheidung durchsetzen. In der Folge kam es zu einem Aufstand wütender Bauern, die das Schloss stürmen wollten. Wie es weiterging, kann man in dem ausführlichen Beitrag erfahren.
Mit „Die Mühle(n) am Selbach in der Verbandsgemeinde Wissen“, ist der Artikel von Klaus Schwamborn überschrieben. Er beschreibt im Detail den Werdegang eines Mühlenbetriebs am Rand der Ortslage Selbach. Erste sichere Daten tauchen auf einer amtlichen Akte vom April 1850 auf. Als Name ist Johann Klein genannt. Es folgen die Transkriptionen zahlreicher Urkunden einschließlich der Abbildungen der Originale. Bestanden hat die Mahlmühle bis in die Jahre des Zweiten Weltkriegs. Heute befindet sich das vorbildlich restaurierte Gebäude im Eigentum von Stefanie und Andreas Küster.
Der Wissener Bernhard Theis hat sich gleich zwei Mal eingebracht. Zum einen bildet er ein bemerkenswertes Kunstwerk am ehemaligen Postamt in Wissen ab. Zu bewundern ist es an der oberen Mittelstraße/Ecke Rathausstraße. Geschaffen von dem Hagener Kunstmaler Carl Baumann im Herbst 1955, zeigt es als farbigen Sgrafittoschmuck Szenen aus dem heimischen Bauern- und Wirtschaftsleben. Bis heute hat sich das Werk gut gehalten und wird so manchen interessierten Blick auf sich gezogen haben. Zum zweiten geht Theis auf die Geschichte eines mehr als 150 Jahre bestehenden Gasthofs im Wissener Stadtteil Köttingerhöhe ein.
Werner Ebach schließlich lobt in Gedichtform die erneuerte Rathaustrasse: „Da jetzt die Zeit der Entbehrungen scheint vorbei, ist so manchem Wissener die neue Straße nicht einerlei. In der Hoffnung, dass die neue Straße hält, was sie verspricht. Auf jeden Fall hat die Stadt Wissen ein neues Gesicht“. Die Autorinnen und Autoren des Heimat-Jahrbuchs haben sich übrigens im Mai 2023 im Herdorfer Hüttenhaus getroffen. Dabei wurde auch die aktuelle Ausgabe vorbereitet. (bt)