REGION – Der Natur ein Stück Lebensraum zurückgeben
Veröffentlicht am 1. November 2023 von wwa
REGION – Der Natur ein Stück Lebensraum zurückgeben – Workshop der Naturschutzinitiative e.V. (NI) zur extensiven Dachbegrünung
Der Natur ein „Stück Lebensraum zurückgeben“ ist für NI Mitglied Leo Hoffmann, der sich im „Unruhestand“ befindet, eine Herzensangelegenheit. Als Gartenbautechniker der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau verfügt er über jahrzehntelanges Wissen und praktische Erfahrung auf dem Gebiet der extensiven Dachbegrünung. Für die NI führte er hierzu einen Workshop durch, der schnell ausgebucht war.
Er konnte in seinem Garten auf praktisches Anschauungsmaterial verweisen, hat er doch bereits zwei Objekte erfolgreich begrünt, die seit Jahrzehnten problemlos funktionieren und seinen Garten noch wertvoller für Vögel, Insekten und Schmetterlinge machen. Dabei hat die Vegetation der vorhandenen Dachflächen die Hitze und anhaltende Trockenheit in den vergangenen Sommern ohne zusätzliche Pflegemaßnahmen problemlos überstanden. Das macht Lust auf mehr. Ist doch der Anblick auf ein ödes, leeres und oder bekiestes Flachdach eher ein ökologisches Trauerspiel.
Dass das Thema „Extensive Dachbegrünung“ bei den Menschen gut ankommt, zeigt das große Interesse an der Veranstaltung der Naturschutzinitiative (NI). Für Hoffmann sind es nicht immer die großen Projekte, die sich dem Erhalt der Natur widmen. Es sind auch Aktionen wie diese, die sich als Trittsteine bewähren und so einen Verbund für die Natur herstellen.
Ein Beispiel, das Schule machen sollte, wenn wir es wirklich ernst meinen mit dem Erhalt der Natur. Daher lautet auch seine Empfehlung: weniger reden, mehr tun. Hier ist auch die Politik gefragt. Sie muss mehr Anreize schaffen und finanzielle Unterstützung für Haus und Gartenbesitzer bereitstellen. Ist doch die Planung, Organisation und praktische Umsetzung einer Dachbegrünung keine unüberwindbare Hürde. Allerdings nur dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dies gilt in erster Linie für die Statik des Objektes, das begrünt werden soll. Im Zweifelsfall sollte immer der Rat von Experten hinzugezogen werden.
Wesentliche Voraussetzung ist natürlich auch ein dichtes Dach. Dafür sorgt in aller Regel der Dachdecker, der das Objekt im Vorfeld mit Schweißbahnen oder Folie abgedichtet hat. Danach steht dem Aufbau nichts mehr im Wege. Hierfür stehen dem Bauherrn eine Reihe von namhaften Firmen und Herstellern zur Verfügung, die gut funktionierte Systemlösungen anbieten. Der talentierte Bauherr und Hobbygärtner kann natürlich auch eigene Lösungen kreieren und sein eigenes Ding machen, sofern er die Funktionen der einzelnen Schichten im Auge behält.
So waren sich der Referent und alle Teilnehmer nach der gemeinsam durchgeführten Dachbegrünung einig: es war eine Veranstaltung, die Lust und Laune auf mehr gemacht hat. Alle Teilnehmer zeigten sich mehr als motiviert, interessiert und brachten sich sehr aktiv ein. Somit ist der Grundstein für eigene Projekte gelegt, um im eigenen Garten einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität zu leisten. Interessierte Naturschützer und Gartenbesitzer können sich schon jetzt auf einen weiteren Workshop im nächsten Jahr freuen.
Foto: NI, Teilnehmer des Workshops „Extensive Dachbegrünung“