ALTENKIRCHEN – AHRTAL – Fortbildung zum Klimagärtnern – Modul 1 – Besichtigungen im Ahrtal

ALTENKIRCHEN – AHRTAL – Fortbildung zum Klimagärtnern – Modul 1 – Besichtigungen im Ahrtal

Die Teilnehmerinnen trafen sich, um von Altenkirchen ins Ahrtal zu fahren. Mit dabei die Projektleiterin Heike Boomgaarden und ihr Mann, der Agraringenieur Werner Ollig. Letzterer nutzte die Fahrzeit, um ausführlich über das Thema Boden-, Erden- und Wassermanagement zu referieren:

– Bodenkunde; – Bodenpflege mit Mulch, wie z. B. eine dünne Schicht Laub in den Beeten den Boden verbessert   und den Regenwürmern als Festschmaus dient. – Bodennahrung Kompost: wie aus richtig kompostierten Küchen- und Gartenabfällen wertvolle Nahrung für alle Pflanzen im Garten entsteht.

Somit ist die Verwendung von Torf im Garten unnötig. Dieser über Jahrhunderte gewachsene Rohstoff sollte in den Mooren verbleiben. Soweit einige Aspekte zu diesen Themen.

Erste Anlaufstelle war der Betrieb Staudenkulturen Schweiss in Grafschaft-Bölingen. Tausende Stauden-Jungpflanzen werden hier eingetopft und nach ausreichendem Wachstum über Baumschulen und Gartencenter vermarktet. Bei einer Führung mit Herrn Schweiss trafen die Besucher auf eine faszinierende Vielfalt an Stauden, Gräsern, Küchenkräutern und Wasserpflanzen.

Es folgte der Besuch im Modellgarten in Altenahr: ein Garten der Nachhaltigkeit mit Fokus auf Klimastrategien und Erhalt der Biodiversität. Dieses 900 Quadratmeter große Anwesen einer jungen Familie wurde im Juli 2021 bei der Ahrflut komplett zerstört. Dank Geld- und Sachspenden und durch das große Engagement von Heike Boomgaarden und der LandFrauen vor Ort wurde der Garten modelliert, bepflanzt und gestaltet.

Ein besonders bewegendes Erlebnis war das Treffen mit Ehepaar Knopp in deren Garten in Walporzheim. Auch hier hatte die Flutwelle damals mit voller Wucht ihre Spuren hinterlassen. Umso bewegender war es, dass die Besuchergruppe nun hier empfangen und beköstigt wurde. Unvorstellbar die Beschreibungen des Erlebten von vor zwei Jahren und wie es damals dort ausgesehen hat. Deutlich wurde, was ein Garten bzw. die Natur mit all ihren Farben mit den Menschen und ihren Seelen „macht“. Vom schlammüberzogenen Anwesen wieder langsam zu einem farbenfrohen Kleinod, wie es die Bewohner kannten war es ein weiter Weg. Möglich wurde dies unter anderem durch die großartige Hilfe von unzähligen freiwilligen Helfern. So kann Frau Knopp, in der von ihr für Flutbetroffene angebotenen Traumatherapie, ihren Garten wieder als wertvollen Therapieort nutzen.

Den Abschluss bildete der Austausch mit einigen LandFrauen aus dem Kreisverband Ahrweiler bei einem Abendessen. Fotos: Diana Wachow

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