Böllerschiessen zum Schönsteiner Schützenfest

SCHÖNSTEIN – Böllerschiessen zum Schönsteiner Schützenfest

Das Schönsteiner Schützenfest – ohne den alten Brauch des Böllerschiessens kaum vorstellbar. Denn mit dem Abfeuern der Minikanonen ist klar: Das Schlossdorf begeht an diesen Tagen sein größtes Fest. Seit 1988 war Schützenbruder Martin Trapp für das Böllern, wie es korrekt heißt, zuständig. Zur Seite stand ihm seit einigen Jahren Peter Bläser. Beide besaßen die notwendige amtlich bescheinigte Befähigung, die auch alle fünf Jahre neu erlangt werden musste. Die elektrische Zündmaschine hatte Trapp übrigens selbst gebaut. Zunächst wurden die drei Standböllerrohre mit dem Kaliber 40 Millimeter auf einem Wiesengelände mit Blick auf ganz Schönstein in Position gebracht. Dann füllte man vorsichtig je 108 Gramm Schwarzpulver hinein. Zuletzt kam der Satzauslöser in eine seitliche Öffnung. Er war über ein langes Kabel mit der Zündmaschine verbunden. Nun zogen sich die Akteure in eine sichere Entfernung zurück und warteten auf die Glocken der nahen Kirche „St. Katharina“. Kaum hatten diese angeschlagen, drückte Martin Trapp auf den entscheidenden Knopf. Augenblicklich geht der ohrenbetäubende Schuss los und eine Rauchwolke zieht von dannen. AM Schützenfestsamstag geschah dies drei Mal im Abstand von wenigen Sekunden. Um viertelnach Fünf und halb Sechs Uhr wiederholte sich die lautstarke Prozedur. Spätestens jetzt war allen klar: Das Schützenfest ist in vollem Gange. Am Sonntag um 15 Uhr vermelden die Böller das Antreten der Schützenbrüder zum großen Festumzug. Leider sorgt die Bruderschaft inzwischen nicht mehr selber für das traditionsreiche Böllerschiessen. Dies übernehmen jetzt die Profis, die auch für das Feuerwerk am späten Samstagabend zuständig sind. Die Fotos stammen von 2017. (bt) Fotos: Bernhard Theis

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