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Fachkundliche Exkursion unter dem Thema „Der Birkenbach

Veröffentlicht am 11. Juni 2023 von wwa

PRACHT – Fachkundliche Exkursion unter dem Thema „Der Birkenbach – Leben am und im Gewässer“ beim buddhistischen Kloster Hassel sehr gut besucht

Im Mai dieses Jahres organisierte der Förderkreis des buddhistischen Klosters Hassel/Pracht wieder eine fachkundliche Exkursion unter dem Thema „Der Birkenbach – Leben am und im Gewässer“. Für die Exkursion konnten als ausgewiesene Expertinnen die Naturschutzmanagerin Linda Bödger sowie Jessica Gelhausen von der Unteren Naturschutzbehörde des Lkrs. Altenkirchen gewonnen werden.

Über einen steilen Weg des Klosters Hassel begaben sich die zahlreichen Teilnehmenden hinunter in die Birkenbach-Aue. Zunächst aber fiel die gleich am Kloster gelegene Flachlandmähwiese ins Auge, die diesen Mai auch aufgrund der reichen Niederschläge wieder voller Blüten zum Teil seltener Wiesenpflanzen steht.

Diese Gelegenheit, einzelne Blumen und Kräuter zu bestimmen und den BesucherInnen zu erklären, konnten sich Linda Bödger und Jessica Gelhausen natürlich nicht entgehen lassen. Schon aufgrund der vielen Interessenden vom Fach, entwickelte sich somit bereits vor dem eigentlichen Ziel der Auenlandschaft ein reger Gedankenaustausch.

Die Gruppe begab sich dann hinunter in die Aue, durch die, eingebettet in die alte Kulturlandschaft, der Birkenbach mäandriert. Zum großen Erstaunen vieler und zur Freude aller, präsentierten uns die beiden Expertinnen hier zugleich quick-lebendige Gelbbauchunken und Larven des Feuersalamanders. Insbesondere die Gelbbauchunken sind eine sehr gefährdete Art. Es folgten viele Larven im Wasser lebender Insekten, wie zum Beispiel die der Köcherfliege, die ihren Namen den je nach „Baumaterial“ unterschiedlich gestalteten Wohnröhren den sog. Köchern, verdanken.

Auch hier zeigte sich das phantastische Wissen der Expertinnen, die ohne Mühe auch die Fragen der fachkundigen Teilnehmenden zu allen verschiedenen Larven beantworten konnten. Gleichzeitig – und darauf wiesen die beiden Expertinnen hin – zeigt das Vorkommen der Larven die hohe Wasserqualität des Birkenbachs an.

Danach begab sich die Exkursion auf eine große lichte Feuchtwiese der Birkenbach-Aue, in der auch der Große Wiesenknopf vorkommt. Er ist schon deshalb für die Fachwelt und die interessierten Laien so interessant, weil er die Wirtspflanze des Ameisenbläulings ist, einer bedrohten Schmetterlingsart, die ihren Bestand nur mit Hilfe von Ameisen sichern kann.

Im Juli, wenn der Große Wiesenknopf blüht, soll von Experten geprüft werden, ob diese Bläulingsart hier bereits vorkommt. Wenn nicht, könnte eine Ansiedlung angedacht werden. Die Birkenbach-Aue könnte dann Refugium für eine weitere gefährdete Tierart werden.

Nach weiterem, sehr lebendigem Austausch zur Systematik der Vermehrung dieses Schmetterlings und dem Aufzeigen weiterer seltener und für eine Auenlandschaft typischer Pflanzen, nahmen wir den steilen Aufstieg durch die Streuobstwiesen des Klosters, um bei vom Förderkreis erzeugten Apfelsaft von Äpfeln dieser Bäume, den Nachmittag ausklingen zu lassen.

Verdienst der Expertinnen ist auch, dass diese Exkursion das Interesse neuer Ehrenamtlicher weckte, an den nächsten Naturtagen im Herbst in der Bachaue mehr kennenzulernen und aktiv mitzuwirken bei allerlei Renaturierungen.

Schließlich kann nur durch alljährliche Pflege in Renaturierungsmaßnahmen der traditionelle alte Charakter dieses Kleinodes der Natur erhalten und der vielseitige Artenschutz gesichert werden.

In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass mit Hilfe einer Spende der HIT-Stiftung ein in der Aue befindlicher, welk gewordener kleiner Fichtenwald abgeholzt werden konnte. Damit kann ein lichtes Auenwäldchen entstehen, das den Gesamtcharakter der Birkenbach-Aue erheblich aufwertet.

Die nächsten Naturtage zur Pflege dieses Kleinodes der historischen Kulturlandschaft werden vom 29. September bis 5. Oktober 2023 stattfinden. Eingebettet sind auch hier Exkursionen und fachkundliche Beiträge. Eine Teilnahme ist auch tage- oder stundenweise möglich.