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Menschen vielfältiger Religionen trafen sich am Gedenkzeichen „Engel der Kulturen“

Veröffentlicht am 6. Juni 2023 von wwa

NEUWIED – Menschen vielfältiger Religionen trafen sich am Gedenkzeichen „Engel der Kulturen“ – Marktkirchengelände wurde zum Treffpunkt für Menschen unterschiedlichen Glaubens

Bereits im vorigen Jahr nahm der Rat der Religionen in Neuwied die Gelegenheit wahr im Rahmen einer Veranstaltung am „Engel der Kulturen“ der vor 360 Jahren verkündeten städtischen Freiheitsrechte in Neuwied in gebührender Form zu gedenken. Hierzu hatte das Pressebüro der Stadt folgendes verlauten lassen: „Religionsfreiheit ist ein Ausdruck einer toleranten Gesellschaft. In diesem Sinn hat die Stadt Neuwied eine lange Tradition. Graf Friedrich verkündete 1662 ein neun Punkte umfassendes gräfliches Stadtrechteprivileg. Es enthielt als zusätzlichen Anreiz für neue Bürger großzügige Freiheitsrechte, unter anderem das Recht auf Religionsfreiheit. In der entsprechenden Urkunde heißt es: „Denen, die sich hier häuslich niederlassen wollen, welchen Standes und Religion sie auch immer sind, wollen wir besondere Freiheiten und Immunitäten versprechen, …“

Der von Oberbürgermeister Jan Einig initiierte Rat der Religionen nahm vor einem Jahr (und jetzt wieder) wieder am vergangenen Sonntag die 361. Wiederkehr des Freiheitsedikts zum Anlass, den 4. Juni als „Tag der Religionen“ zu begehen und entsprechend zu feiern. Erneut trafen sich am „Engel der Kulturen“ Mitglieder verschiedener Relgionen und freier Gemeinden am Schnittpunkt von Mittel- und Engerser Straße, um wiederum eine Gedenkstunde hinsichtlich dieses historisch- denkwürdigen Tages zu begehen und anschließend gemeinsam ein paar interessante kommunikative Stunden auf dem schönen Freigelände an der Marktkirche zu verbringen. So trafen sich am vergangenen Sonntag auf Einladung des „Rates der Religionen“ Abordnungen sowohl der christlichen Kirchen als auch freier Religionsgemeinschaften wie auch z.B. der jezidischen, wie auch von weiteren muslimischen Moscheegemeinden in der Innenstadt, um diesem historischen Tag bzw. dessen Auswirkungen auf das religiöse Leben in der Deichstadt zu gedenken.

Umrahmt von Klezmer-Musik des Duos „Klezfluentes“ aus Koblenz, das auch später auf dem „Festgelände“ an der Marktkirche spielte, begrüßte die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, Renate Schäning, die vielen Gäste, die zur Feier des Tages, zusammen mit Professor Dr. Josef Freise und dem städtischen Beigeordneten Ralf Seemann, auf das Gelände an der Marktkirche Gäste gekommen waren. Nachdem die Gastgeber dieses Treffens von der Evangelischen Kirchengemeinde, Pfarrerin Julia Arfmann-Knübel und Pfarrer Tilmann Raithelhuber, ihre Gemeinde vorgestellt hatten, nahmen auch die Vertreter-in der katholischen St. Matthias-Gemeinde, Gemeindereferentin Ursula Pyra und Kaplan Sebastian Kühn sowie diverser Moscheen die Gelegenheit wahr, mehr über ihre jeweiligen Gemeinden zu berichten. die nicht nur die Repräsentanten der evangelischen/ katholischen und freien Gemeinden, sondern auch zahleiche weitere Gäste diverser Christen- und Islamischer-Gemeinden betrafen, die allesamt das Verbindende hinsichtlich des jeweiligen Glaubens zum Ausdruck brachten.

Bei ihnen allen steht der Glaube an einen Gott sowie die Forderung nach unteilbarer Nächstenliebe im Mittelpunkt des jeweiligen Glaubens. Dabei könnte die Prämisse der Amadiyya-Gemeinde „Liebe für Alle – Hass für Keinen“ durchaus im Mittelpunkt jeglicher Glaubensgemeinschaft stehen. Das Treffen am Engel der Kulturen schloss mit einem Friedensgebet, in dem der Glaube an Versöhnung und Gemeinsamkeit unbedingt zum Ausdruck kam.

Dr. Josef Freise von der Katholischen „offenen Gemeinde Heilig Kreuz“ koordiniert mit Pfarrerin Renate Schäning, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Neuwied, die Interreligiöse Neuwieder Dialoggruppe. Beide sind überzeugt davon, dass grundlegende gemeinsame Werte die unterschiedlichen Religionen verbinden. „Dieses Gemeinsame kann Integrationskraft entwickeln und eine zentrale Bedeutung für ein gutes Zusammenleben aller religiösen und nichtreligiösen Menschen in unserer Stadt einnehmen“, hatte Dr. Freise bei der letztjährigen Zusammenkunft angemerkt, der jetzt beim  Treffen im „“Garten“ an der Marktkirche die Moderation übernommen hatte: Dabei ließ er  sämtliche Vertreter-innen der jeweiligen christlichen und muslimischen Gemeinden zu Wort kommen , damit diese ihre Gemeinden im großen Kreis der Gäste vorstellen konnten,  wobei die jeweiligen Gespräche und das gemeinsame Essen  im Mittelpunkt dieser anregenden Zusammenkunft standen. Beigeordneter Ralf Seemann überbrachte die besten Grüße der Stadt und war gerne Gast in der großen Gemeinschaft von Christen und Muslime, die sich auf dem Freigelände an der Marktkirche zum gemeinsamen Essen und vielfältiger Gespräche zusammen gefunden hatten.

Zur interregligiösen Dialoggruppe gehören der Albanisch-islarmische Kulturverein, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die Bait-ur-Raheem Moschee der Ahmadiyya Gemeinde, DITIB der deutsch-türkische Kulturvrein, die Ezizidische Gemeinde, die Ratih Camii Moschee, der Islamische Verein Omar Al-Farouk.

Für Renate Schäning hat dieser 4. Juni unbedingt Signalwirkung: „Wir Neuwieder sollten uns noch intensiver und regelmäßiger mit den großen geschichtlichen Errungenschaften unserer Heimatstadt auseinandersetzen. Religionsfreiheit ist ohne Frage ein sehr hohes Gut, vor allem wenn man bedenkt, an wie vielen Orten sie weltweit bedroht oder gar nicht existent ist.“

Die Idee für den Tag der Religionen stammt von Ahmed Cömez, einem jungen Muslim. „Das zeigt, wie sehr die unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften unserer Stadt darin interessiert sind, eine gemeinsame Basis zu suchen, auf der ein fruchtbares und einvernehmliches gesellschaftliches Zusammenleben aller möglich ist“, betonen Renate Schäning und Dr. Josef Freise und mit ihnen die Mitglieder der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften. „Dieser Tag zeigt vornehmlich, wie sehr die Glaubensgemeinschaften unserer Stadt daran interessiert sind, eine gemeinsame Basis zu suchen, auf der ein fruchtbares und einvernehmliches gesellschaftliches Zusammenleben aller möglich ist“, betonten Schäning und Freise, die solche interreligiösen Initiativen koordinieren und immer wieder solche Treffen und Gespräche zwischen Christen und Muslime fördern. (jüg)Fotos: Jürgen Grab