Die Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B 8 auf dem Frühlingsmarkt in Weyerbusch
WEYERBUSCH – Die Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B 8 auf dem Frühlingsmarkt in Weyerbusch
„Noch lange nicht genug geschwätzt!“ – Ein treffendes Motto für den durchgängig gut besuchten Stand der Bürgerinitiative (BI) auf dem Frühlingsmarkt der Leistungsgemeinschaft Raiffeisenland e.V. rund um den Gasthof zur Post in Weyerbusch. Zwischen Biowurst und Sportverein war es offenbar leichter als bei anderen Gelegenheiten, auch mit Befürwortern von Ortsumgehungen (OU) ins Gespräch zu kommen, nicht zuletzt durch das reiche, klimaneutral bzw. auf Recyclingpapier gedruckte bzw. regional hergestellte Informations- und Anschauungsmaterial, das die BI auf die Beine gestellt hat. In einer 16seitigen, farbigen Broschüre stellt die Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B8 in Rheinland-Pfalz sich vor. Ein 10er-Sortiment „Postkarten mit Biss“ bietet ironische und nachdenkliche Karten in einer bedruckten Butterbrottüte, und Nesseltaschen aus regionaler Produktion mit farbigem Aufdruck tragen die Botschaften „Ein schlauer Fuchs will keine Ortsumgehungen“ oder „Sei kein Frosch, mach mit bei der Verkehrswende“. Alle Produkte sind erhältlich über die Homepage der Bürgerinitiative nob8ou.de.
Katja Fuchs-Oerter und Mari-Linn Oerter, zwei Kinderschmink-Künstlerinnen aus Helmenzen, lockten zudem auch viele junge Eltern mit ihren Kindern an den BI-Stand. Zwar überwog die Zahl der Gegner von OU bei Weitem und die Unterschriften gegen OU mehrten sich so schnell, dass sogar noch weitere Listen geholt werden mussten, aber die Gespräche über Belastungen des Lebens an der verkehrsgeplagten B8 hatten ihr eigenes, besonderes Gewicht.
„Wo sind denn die anderen Listen?“, fragte einer der Besucher mit breitem Lächeln. „Wir haben nur diese. Welche meinen Sie denn?“ – „Ich meine die für Ortsumgehungen. Ich bin nämlich dafür.“ – „Wunderbar. Sie gehören zu den Menschen, mit denen wir ganz besonders gerne ins Gespräch kommen möchten“, strahlte Marein Osten-Sacken, die mit weiteren Aktiven der BI vor Ort war, um über die Folgen von Ortsumgehungen zwischen Kircheib und Helmenzen zu informieren und mit den Menschen zu reden, „Sie wissen schließlich am besten, worunter Sie leiden und wie das Leben an der B8 besser und lebenswerter werden kann. Ohne Sie – die Kritiker – erfahren wir doch vieles gar nicht.“
In den interessanten Gesprächen stellte sich heraus, dass die Meinungen von Gegnern und Befürwortern gar nicht weit auseinander liegen, ja in Vielem sogar deckungsgleich sind: Der Lärm! Die Abgase! Die Verkehrsgefahren! – Gäbe es aber kluge, weiträumige Verkehrsleitsysteme für den Schwerlastverkehr bzw. ausreichend Schienen; Tempolimits, Flüsterasphalt und leise, emissionsarme oder -freie PKW; gäbe es ausreichende und sichere Fußgängerquerungen, dann könnte das Leben an der B8 mit ihren Geschäften, Kontakt- und Einkehrmöglichkeiten bei fußläufiger Erreichbarkeit von Freunden, Läden, Ärzten und Versorgungseinrichtungen attraktiv oder sogar richtig gut sein. „Ja dann!“, sagte eine Besucherin des BI-Standes. „Aber da müsste die Politik ja mitziehen.“