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Wir dürfen diese Kinder nicht aufgeben

Veröffentlicht am 26. März 2023 von wwa

MAINZ – Wir dürfen diese Kinder nicht aufgeben – Patrick Kunz, sozialpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, hat sich im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Pflege und Transformation stark für die Schwächsten in unserer Gesellschaft gemacht.

Anlass dazu war eine Bürgeranfrage, die im Schifferstadter Wahlkreisbüro des Abgeordneten angefallen ist. Im konkreten Fall geht es um einen „schwerbehinderten“ Jungen, der an einer Autismus-Spektrum-Störung leidet und dessen gesetzlicher Anspruch auf eine Alltagsbegleitung von den zuständigen Ämtern nicht anerkannt wird.

Bereits im November 2021 hatte die Rheinpfalz ausführlich über die Geschichte der Pflegefamilie aus Haßloch berichtet, die seit Jahren um das Recht ihres Mündels nach Unterstützung zur Teilhabe am Leben kämpft und dabei immer wieder auf Schwierigkeiten stieß.

Im Gespräch mit Kunz, der an der aktuellen Sachlage interessiert ist, erklärte die Pflegemutter, wie wichtig es sei, Menschen mit einer Diagnose aus dem autistischen Formenkreis ins Leben zu integrieren anstelle sie zu diskriminieren. „In diesen Menschen schlummern Potentiale, die es zu fördern und auszuschöpfen gilt, damit sie später dem Arbeitsmarkt nicht verloren gehen. Unser Pflegesohn ist da kein Einzelfall, da gibt es viele“, so Liesa L. Nach ihrer bisherigen Erfahrung sei Rheinland-Pfalz schlecht aufgestellt mit Angeboten für Menschen mit der Diagnose ASS. Für nicht sichtbare, wie auch seelische Einschränkungen, gebe es leider nur den einen Begriff der „Schwerbehinderung“.

Der Pflegefamilie liegt besonders am Herzen, eine Perspektive für den Teenager zu finden, woraus sich Möglichkeiten in ein eigenständiges Leben ergeben. Gerade im handwerklichen Bereich zeige der Junge sehr viel Geschick „wo Fachkräftemangel eine politische Herausforderung ist“, so Kunz. Dass es mit entsprechender Betreuung funktioniert, habe der Junge bei seinem Praktikum in einem kleinen Handwerksbetrieb in Haßloch unter Beweis gestellt. Der Teufelskreis, in dem sich der Junge befindet, kann mit einer Unterstützung im Alltag durchbrochen werden. Sämtliche Gutachten und Diagnosen behandelnder Ärzte kommen zum gleichen Schluss „eine Alltagsbegleitung ist unabdingbar“ und liegen den Behörden vor.

„Ein Anfang“, sagte Liesa L., war die Bewilligung einer Beistandschaft von fünf Wochenstunden mit den Zielen der Förderung und Stärkung der sozialen Teilhabe sowie der Verselbständigung. Bei der Alltagsbegleitung blieb es bei einem „Nein“.

Kunz adressierte das Thema anhand dieses Beispiels im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Pflege und Transformation, und fragte die Landesregierung: „welches Handwerkzeug und oder Möglichkeiten müssen wir jetzt unseren Behörden geben, um den gesetzlichen Anspruch in diesem Fall zu realisieren anstelle ihn zu verweigern“. Man müsse auch darüber nachdenken, spezielle Integrationsprogramme für Autisten zu entwickeln, die in den Arbeitsmarkt eingebracht werden können, um so dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenzukommen. Fallzahlen müssten ermittelt werden, um das Ausmaß der Betroffenen zu erkennen.

Nach Ende der Sitzung ergab sich für Liesa L. zudem die Gelegenheit für ein Gespräch mit dem Sozialminister Alexander Schweitzer, der ad hoc zwar keine Lösung parat habe aber willens sei, die Unterlagen zu sichten. Bei Kunz bedankt sie sich: „Wie wohltuend nach Jahren des fast Verzweifelns, eine Hand und ein offenes Ohr gefunden zu haben. Glauben wir daran, dass sich durch dieses Engagement doch noch etwas zum Guten wendet. Ich werde weiter für ein selbständiges Leben unseres Kindes kämpfen“, so Liesa L. Text: ASK