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DRK-Kinderschutzdienst Kirchen macht am „Pflanz-eine-Blume-Tag“ auf Situation von Kindern mit Gewalterfahrungen aufmerksam

Veröffentlicht am 10. März 2023 von wwa

KIRCHEN – DRK-Kinderschutzdienst Kirchen macht am „Pflanz-eine-Blume-Tag“ auf Situation von Kindern mit Gewalterfahrungen aufmerksam – Weiterer Ausbau präventiver Angebote notwendig

Der Frühling steht sinnbildlich für die Zeit des Wachstums, Kraft, Gestaltung und Erwartungen für das bevorstehende Jahr. Am 10. März findet alljährlich der Aktionstag „Pfalz-eine-Blume-Tag“ statt, der den Aufbruch in die neue Jahreszeit symbolisiert. Angelehnt an diesen Aktionstag pflanzt der Kinderschutzdienst Kirchen des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz Blumenzwiebeln als Metapher für das einzelne Kind, welches einen sicheren und mit Nährstoffen angereicherten Boden benötigt, um Wurzeln zu schlagen und wieder in die Kraft zu kommen.

In einem Pressegespräch machten die Mitarbeiterinnen des DRK-Kinderschutzdienstes auf die aktuelle Situation in diesem Bereich im Kreis Altenkirchen aufmerksam: Der Beratungsbedarf ist sehr hoch. „Bereits Ende 2022 zeichnete sich eine stetig ansteigende Zahl von Fallanfragen ab, und hält bis heute an“, sagte Melanie Jung, Dipl.-Pädagogin und Dipl.-Sozialpädagogin, direkt zu Beginn. Besonders herausfordernd sei die gestiegene Komplexität der Fälle, die sich in Multiproblematiken wie häusliche Gewalt, Auseinandersetzungen und Sucht äußere, unterstrich ihre Kollegin Daniela Weber, Dipl.-Psychologin im DRK-Kinderschutzdienst Kirchen. Das macht deutlich: Es braucht gute Rahmenbedingungen – institutionelle, personelle und fachliche Ressourcen – um ein gelingendes Wachstum mit Blick auf das Wohl und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen und nachhaltig zu garantieren.

Dabei verstehen sich die insgesamt vier Kinderschutzdienst-Mitarbeiterinnen Melanie Jung, Daniela Weber, Lucia Stupperich und Petra Baldus, als Sprachrohr für junge Menschen: „Auf allen Ebenen, mit allen Netzwerken, immer an der Seite der Kinder, um gute Bedingungen für ein gelingendes Wachstum zu schaffen“, betonten Jung und Weber. Nun zeigten sich auch die Folgen der Corona-Zeit. Das zeige sich in den vermehrten Anfragen von Schulen und Kitas nach Gefährdungseinschätzungen.

Auch hätten viele Kinder aufgrund der Kita- und Schulschließungen zeitweise den Anschluss verloren, dies gelte es gemeinsam mit Lehrkräften, Erziehenden, Bezugspersonen und Eltern aufzuarbeiten. Des Weiteren gehen aktuelle Geschehen an den Heranwachsenden nicht vorbei: Es häuften sich Themen wie der Verlust von Angehörigen, Krankheit, Tod und Trauer. „Zudem machen aktuelle Krisen wie wir sie in der Ukraine sehen, Erdbeben und Flucht Kindern Angst. Gerade bei jungen Menschen, die in ihrem Umfeld Instabilität erfahren, wirkt das noch stärker nach“, so Dipl.-Psychologin Daniela Weber. Hinzu komme: „Erwachsene haben ebenfalls belastende Erfahrungen in der Zeit der Pandemie gemacht und ihre eigenen Ressourcen sind erschöpft“, sagte Weber weiter. So bestehe die Herausforderung die ganze Familie zu stärken, nicht nur das Kind. Ein Mittel in der Arbeit mit den jungen Klientinnen und Klienten sei dabei der Ressourcenbaum, den es wieder aufzufüllen gilt.

Nicht zuletzt nähmen die Anfragen an Fortbildungen und Präventionsangeboten zu. „Gleichzeitig brechen wichtige Strukturen und Netzwerkpartnerschaften weg, da eine Überweisung von Klientinnen und Klienten an andere Beratungsstellen, Institutionen und psychotherapeutische Praxen aufgrund knapper Ressourcen nicht möglich ist. „Selbst Trauma-Ambulanzen führen nicht mal mehr Wartelisten. Wir brauchen dringend den weiteren Ausbau von Beratungs- und Präventionsangeboten“, unterstreichen Daniela Weber und Melanie Jung.