Auf den Spuren von Niki de Saint Phalle
Veröffentlicht am 26. Februar 2023 von wwa
KREIS ALTENKIRCHEN – Auf den Spuren von Niki de Saint Phalle
Kunst statt Karneval: Nach zwei Jahren Pause fand wieder die traditionelle Weiberfastnachtsfahrt der Kreisvolkshochschule Altenkirchen statt. Ziel war die Schirn in Frankfurt und damit verbunden der Besuch der Ausstellung „Niki de Saint Phalle“.
Niki de Saint Phalle zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. 1930 in Paris geboren, aufgewachsen in New York und später tätig in der Schweiz, entwickelte die visionäre Außenseiterin eine unverwechselbare Formensprache und schuf ein ebenso eigenwilliges wie facettenreiches Werk. Ihr intensiv gelebtes Leben ist der Stoff, aus dem ihre Werke entstanden sind. Sie war in der Lage, die Verletzungen, die das Leben für sie mit sich brachte, ins Produktive zu verwandeln.
Die „Nanas“, ihre bunten, großformatigen Frauenfiguren, begründeten ihren internationalen Erfolg und gelten bis heute als ihr Markenzeichen. Die ersten Figuren waren noch aus Draht und Stoff. 1966 folgte das erste Großprojekt im Moderna Museet in Stockholm – eine begehbare 27 Meter lange liegende Frauenfigur, die Urmutter aller folgenden Nanas. Dabei ist das künstlerische Spektrum der Autodidaktin sehr viel breiter, ihr Werk subversiver und gesellschaftskritischer als weithin angenommen. In einer großen Ausstellung beleuchtet die Schirn das vielseitige Schaffen dieser außergewöhnlichen Künstlerin.
Niki de Saint Phalle entwickelte ihre Kunst aus ihrer ganz persönlichen Gefühlsverarbeitung wie auch aus einer radikal feministischen Haltung heraus. Sie nahm sich sozialer und politischer Themen an, kritisierte Institutionen und Rollenbilder und verhandelte in ihrem Werk öffentliche Diskurse, die bis heute ihre Relevanz behalten haben. Ihre legendären „Schießbilder“ und ihre eindrücklichen Installationen im öffentlichen Raum zeugen von einer transformativen Wirkungskraft ihrer Kunst, die sich in Malerei, Zeichnung, Assemblagen, Aktionen wie auch im Theater, Film und Architektur entfaltete. Fotos: Kreisverwaltung Altenkirchen/Bernd Kohnen