Amazon-Beschäftigte am Standort Koblenz werden zum Streik aufgerufen
KOBLENZ – Amazon-Beschäftigte am Standort Koblenz werden zum Streik aufgerufen – 3 % sind nicht genug!!!!
Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft ihre Mitglieder und die Beschäftigten von Amazon in Koblenz am Donnerstag, dem 24. mit Beginn der Nachtschicht bis Montag, den 28. November 2022 Ende der Arbeitszeit Spätschicht zum Streik auf.
Neben der Aufforderung, die Kollegen nach dem Tarifvertrag Einzel- und Versandhandel Rheinland-Pfalz zu entlohnen, stand in der Vergangenheit aber auch immer die Forderung nach guter und gesunder Arbeit auf der Agenda der Gewerkschafter*innen im Betrieb bei Amazon in Koblenz.
Fassungslos haben die Kollegen die diesjährige Lohnerhöhung von 3 % zur Kenntnis genommen. Zudem soll es auch bei Amazon Koblenz keine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie, wie es die Bundesregierung vorgesehen hat, geben – Und das bei einem Arbeitsgeber, der zu den Reichsten der Welt gehört!
Die Kollegen bei Amazon warteten seit Wochen darauf, dass ihr Arbeitgeber, angemessen auf die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten reagiert. Eine Lohnerhöhung von 3 % sind ein Schlag ins Gesicht der Kollegen. Jetzt geht es nicht mehr darum einigermaßen gesund in Rente gehen zu können. Nein, jetzt geht es darum irgendwie über die Runden zu kommen. Die sowieso noch immer unter dem Tarifniveau liegenden Löhne um 3 % zu erhöhen, ist bei einer Inflationsrate von ca. 10 % einfach nur beschämend, so Petra Kusenberg, Gewerkschaftssekretärin für den Fachbereich Handel in ver.di. Respekt und Anerkennung sieht anders aus.
Und genau in dieser Situation gibt es nun die Black Week und nicht mehr nur den Black Friday. Das bedeutet für die Kollegen bereits jetzt schon mit Vollgas bis zum Weihnachtsgeschäft zu malochen, damit Amazon die Versprechen an die Kundinnen und Kunden einhalten kann. Zusätzlich will Amazon im 4. Quartal auch noch verpflichtende Überstunden von den Kollegen verlangen.
Da kann wohl von guter und gesunder Arbeit nicht die Rede sein. Für diesen Einsatz der Kollegen bekommen sie die mageren 3 % und keinen Cent mehr.
Die Existenzangst belastet die Kollegen bei Amazon enorm. Selbst in Vollzeit beschäftigte Kollegen suchen Nebenjobs, um ihre Energie und Lebenshaltungskosten bezahlen zu können.
Nun ist die Zeit, in der abhängig Beschäftigte umdenken und handeln. Die Streikbeteiligung weitet sich aus. Immer mehr Kollegen schließen sich an.
Ver.di fordert von Amazon die Beschäftigten an den enormen Gewinnen, die der Konzern u.a. während der Corona Pandemie erwirtschaftet hat, zu beteiligen, so Maria Rinke, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei Amazon weiter. Die zentrale Streikversammlung findet am Freitag, den 25. November 2022 um 14.30 Uhr vor dem Personaleingang des Amazon Standortes Koblenz statt.