Heimat-Jahrbuchs für den Landkreis Altenkirchen erschienen
Veröffentlicht am 22. November 2022 von wwa
WISSEN – Heimat-Jahrbuchs für den Landkreis Altenkirchen erschienen
Soeben ist die 66. Ausgabe des renommierten Heimat-Jahrbuchs für den Landkreis Altenkirchen erschienen. Für 2023 bieten sich wieder interessante Beiträge aus allen Teilen des Kreisgebiets an. Der Inhalt lässt wohl keine Wünsche offen. Für den Bereich der Verbandsgemeinde Wissen liegen vier Artikel vor. Im ersten haben sich Mia Geimer-Stangier, Philipp Stangier und Peter Stangier den Nationalsozialismus in der damals noch selbstständigen Gemeinde Köttingerhöhe, heute Teil der Stadt Wissen, vorgenommen. Daraus ist eine regelrechte Familiengeschichte geworden, stellt sich beim Durcharbeiten des langen Beitrags heraus. Vieles lief auf die 1930 errichtete Köttinger Schule hin, wird schnell deutlich. (Persönliche Anmerkung: Auf der Köttingerhöhe gab es nachgewiesen 33 Mitglieder der NSDAP. Festgehalten sind neben den Namen auch Wohnort und Straße, Geburtsdatum, Funktion innerhalb der Partei und Tag des Eintritts in Partei, SA, SS oder HJ. -BT-). In einem weiteren Beitrag stellt Erhard Böhmer (Birken-Honigsessen) das Karnevalstreiben an der Schule zu Steckelbach und deren Auflösung im Jahr 1965 vor. Demnach diente die Lehranstalt auch als zentrale Kulturstätte des Gemeindebezirks und hat sich viel Lob und Anerkennung erworben. Legendär sind laut Böhmer die turbulenten Karnevalsveranstaltungen in dem schmucken Schulhaus. Sieben aussagekräftige Fotos stellen dies unter Beweis. Bernhard Theis geht auf einen Überfall ein, der sich am 21. Mai 1922 in Wissen ereignet hat. Betroffen war das Büro der Alfredhütte, das sich damals direkt gegenüber dem Bahnhof an der Ecke Kaiser Allee/heute Rathausstraße und Richtweg befand. Zwei Täter erbeuteten 250.000 Mark an Lohngeldern. Sie kamen jedoch nicht ungeschoren davon. Anfang 1924 wurden sie von der Strafkammerabteilung des Amtsgerichts Kirchen zu drei beziehungsweise zwei Jahren Zuchthaus sowie je fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. In seinem zweiten Artikel berichtet Theis über einen Aprilscherz ebenfalls im Jahre 1922. Demnach sollte im Hotel-Restaurant Wissener Hof/Saal Boland an der Kaiserallee über eine große gespendete Geldsumme für die „Ausdehnung der Gemeinde Wissen“ beratschlagt werden. Wieviele Bürger sich dann dort eingefunden haben, ist leider nicht überliefert. (bt) Fotos: Alfons Reinstädtler/Archiv Bernhard Theis