Aufklärungskampagne von Schornsteinfegerhandwerk und Kreisfeuerwehrverband
KREIS ALTENKIRCHEN – Sicher Heizen, trotz Energiekrise – Aufklärungskampagne von Schornsteinfegerhandwerk und Kreisfeuerwehrverband
Die aktuelle Energiekrise mit steigenden Brennstoffkosten und einer zunehmenden Brennstoffverknappung sorgt bei der Bevölkerung, auch im Kreis Altenkirchen, für eine große Verunsicherung. Viele machen sich Sorgen darüber, ob sie ihre Wohnungen oder Eigenheime im kommenden Winter ausreichend heizen können und denken über alternative Heizmöglichkeiten nach. Die Frage, ob ein stillgelegter oder inaktiver Kaminofen oder Holzöfen in dieser Krisenzeit wieder reaktiviert wird, ist eine von vielen Fragen der besorgten Bevölkerung. Diese alternativen Feuerstätten aller Art bergen aber bei unsachgemäßer Installation oder falscher Bedienung immer die Gefahr von Bränden oder Kohlenmonoxid-Vergiftungen, die im schlimmsten Fall Menschenleben kosten können. Aus diesem Grunde startet der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen zusammen mit dem Schornsteinfegerhandwerk am Tag des Schornsteinfegers am 15. Oktober 2022 eine Aufklärungskampagne.
Grundsätzlich sollte man die alternativen Feuerstätten immer mit dem Schornsteinfeger absprechen und nicht unüberlegt handeln. Das Schornsteinfegerhandwerk hält wertvolle Tipps zum Energiesparen vor.
Florian Klein, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Koblenz, weist darauf hin, dass die reaktivierbaren Feuerstätten überprüft und erneut fachgerecht angeschlossen werden, damit die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann. Unter keinen Umständen dürfen Kamin-, Kachelöfen, Kochherde oder Heizeinsätze in Eigenregie und ohne vorherige Prüfung der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger angeschlossen werden, so Florian Klein. Entscheidend sind die Gegebenheiten vor Ort: Ist der Querschnitt des Schornsteins frei? Sind die Anschlüsse fachgerecht? Gibt es bauliche Änderungen bzw. neue Dunstabzugsanlagen? Besteht Brandgefahr am Aufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar? Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar? „Alle diese Faktoren sind sicherheits-relevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlen-monoxid-Unfällen führen“, ergänzt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger der Verbandsgemeinde Kirchen, Christian Baldus.
Als Herausforderung für Verbraucher erweist sich auch die angespannte Situation im Brennstoffhandel. Seit einiger Zeit schon ist Brennholz kaum verfügbar, die Liste der Vorbestellungen entsprechend lang. Wer die Möglichkeit hat, legt Vorräte an und sieht sich bereits nach Alternativen bzw. nach mobilen Heizgeräten um. Sind diese nicht verfügbar, kann es im Winter dazu kommen, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufstellen.
Das befürchtet zumindest das Schornsteinfegerhandwerk und der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen. In Baumärkten, im Fach- und im Online-Handel sind Einzelraumfeuerstätten vor allem im Einstiegspreissegment seit Wochen ausverkauft. Daher wenden sich Verbraucher den für sie naheliegenden Ausweichprodukten zu. Im Warenkorb landen Gas-Heizstrahler oder -Lüfter, Ethanol-Feuerstätten, aber auch Campingkocher, Grills und Feuerschalen. „Plötzlich kommt alles in Frage, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Wir erkennen hier einen gefährlichen Trend,“ so der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Volker Hain.
Gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrverband, den Initiativen „CO macht KO“ und „Rauchmelder retten Leben“ macht das Schornsteinfegerhandwerk regelmäßig darauf aufmerksam, wie gefährlich es ist, brennstoffbetriebene Geräte als improvisierte Heizung in Innenräumen zu nutzen. Die Anreicherung von Abgasen, fehlender Sauerstoff und eine erhöhte Kohlenmonoxid Konzentration sorgen für akute Vergiftungsgefahr. In der aktuellen Energiekrise wird befürchtet das es zu einem Anstieg der CO-Unfälle und Brände kommen kann. Als Ersatz für vergriffenes Brennholz landen dann möglicherweise Abfälle, Sperrmüll oder Zeitungspapier im Feuer und verursachen gesundheitsbelastende Emissionen.
Der Kreisverband der Feuerwehren warnt vor nicht zugelassene Feuerstätten, Feuerstätten ohne Abgasanlage (Grill, Ethanol-Feuerstätte, usw.) in geschlossenen Räumen aufzustellen oder sich selbst eine Feuerstätte zu basteln? Nur zugelassene Feuerstätten wurden auf ihre technische Sicherheit geprüft und erfüllen alle technischen Anforderungen.
Der Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes Daniel Freese appelliert an die Bevölkerung sich und deren Familien nicht in Gefahr zu bringen. Überlassen Sie die Installation von Feuerstätten einem dafür zugelassenen Fachbetrieb und wenden Sie sich an Ihre bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger, damit die neu installierte Feuerstätte baulich abgenommen wird und vor Inbetriebnahme die Betriebs- und Brandsicherheit bescheinigt.
Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus aus Wissen appeliert, dass im Falle der geänderten Heizgewohnheiten gegenüber den letzten Jahren, in jedem Fall den Kontakt mit den zuständigen bevollmächtigen Bezirksschornsteinfeger aufzunehmen ist und weist auf die wertvollen Informationen dazu auf die Internetseite des Schornsteinfegerhandwerkes unter: https://www.schornsteinfeger.de/kaminoefen.aspx hin.
- Foto: (v.l.): Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus (Kirchen); Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus (Wissen); Obermeister der Schornsteinfegerinnung Koblenz Florian Klein; Geschäftsführer Kreisfeuerwehrverband Daniel Freese; Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Volker Hain