Keine neue Erdgas-BHKW´s mehr!

RHEINLAND-PFALZ – Keine neue Erdgas-BHKW´s mehr!

Weil die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), also die gleichzeitige Erzeugung von elektrischer Energie und Heizwärme, ökonomisch attraktiv war, wurden in Rheinland-Pfalz in der Vergangenheit viele  Heizkraftwerke auf Erdgasbasis installiert. Die wesentlichen Säulen der rheinland-pfälzischen Stromerzeugung bilden nach Angaben der Landesregierung die Erneuerbaren Energien mit einem Anteil von über 52% sowie Erdgas-KWK-Anlagen mit einem Anteil von über 37%. Rheinland-Pfalz weise deshalb im Bundesvergleich eine besonders hohe Abhängigkeit vom fossilen Energieträger Erdgas auf. Das rächt sich nun, so der Verband für Wirtschaft und Umwelt (VWU) e.V. RLP, angesichts des Erdgasnotstandes, den Russland als Kriegswaffe im Ukraine Krieg ausgelöst hat.

Die vielen auf Erdgas basierenden Blockheizkraftwerke machen Rheinland-Pfalz verwundbar. In einer Stellungnahme hat das Klimaschutzministerium (Drucksache 18/2249) zugegeben, dass „sich kurzfristig umsetzbare Alternativen zum Einsatz von Erdgas in der Industrie, aber auch in den privaten Haushalten sich in dem erforderlichen Umfang aktuell nicht anbieten“. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass die einseitige Abhängigkeit vom Erdgas ein ökonomischer und ökologischer Fehler war. Der VWU fordert als Konsequenz aus dieser Erklärung des Landes, die Initiativen des Landes und der Kommunen zu Erdgas BHKW´s sofort einzustellen. „Es könne nicht sein, dass angesichts der Gasnotlage weiterhin Erdgas BHKW´s geplant und gefördert werden“, so VWU Vorstandsmitglied Guido Dahm.

„Aufgrund des kräftigen Preisanstiegs für Erdgas rechnen sich wieder die Solarthermie, und natürlich die Photovoltaik besonders in Kombination mit Wärmepumpen“, beschreibt Wolfgang Müller, Vorstandsmitglied des Landesverband für Solarenergie RLP, die derzeitige Lage.  Eine solare Wärmewende hänge aber davon ab, dass die Landespolitik und die Kommunen aktiv die weiteren Planungen für Erdgas BHKW´s einstelle und die Rahmenbedingungen für Solarthermie verbessere. Technisch sei der Wandel möglich. Die Wärmenetze müssten in Zukunft auf Solarthermie und Wärmpumpentechnologie fußen. Als positives Beispiel verweist der Solarverband auf die Gemeinde Offenbach/Queich in der Südpfalz, die mit einer solarthermischen Wärmepumpe ihr Rathaus energetisch versorgen. Für Privatpersonen müsse für diese kostenintensiven Investitionen unbürokratisch zinslose Kredite über ISB bereitgestellt werden, so die Verbände abschließend.

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