Dauergrünland für PV nutzen!
RHEINLAND-PFALZ – Dauergrünland für PV nutzen!
In Rheinland-Pfalz gibt es nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums rund 236.000 Hektar Dauergrünland. Damit hat sich die Fläche seit der Jahrtausendwende kaum verändert. Dagegen hat sich seit dieser Zeit die Zahl der Milchkühe in Rheinland-Pfalz, die diese Flächen als Weide nutzen, um rund 40.000 Kühe (ca. 30 %) verringert. Der Landesverband Solarenergie weist daraufhin, dass auf diese Weise große Dauergrünflächen für die Energienutzung mit Photovoltaikanlagen zu Verfügung stehen können, ohne dass die Nahrungsmittelproduktion eingeschränkt werde oder eine Konkurrenz zur Landwirtschaft entstehe.
PV Freiflächenanlagen sind ein wichtiger Pfeiler der Energiewende. Denn nur mit einem verstärkten Ausbau kann Deutschland in der Zukunft seine Abhängigkeit vom russischen Gas und Öl sowie von Kohle oder Atomstrom weiter reduzieren und beenden. Rund 1.000.000 Kilowattstunden Strom könnten pro Hektar Solarfläche erzeugt werden. Das reiche für den Bedarf von rund 250 Haushalten.
Freiflächenanlagen auf Dauergrünland könnten auch so errichtet werden, dass sie keinen Einfluss auf die Biodiversität einer grünen Wiese ausüben. Weder müssten Flächenversiegelung für Fundamente erfolgen, noch würden Ökosysteme für Tiere oder Pflanzen gefährdet werden. Im Gegenteil, Solarparks würden freies Wachstum für viele Pflanzenarten bedeuten und böten für Tiere einen ausreichenden Schutz vor Witterungseinflüssen. Der Solarverband fordert deshalb vom Land diesen Aspekt in der derzeitigen Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms IV zu berücksichtigen und den bürokratischen Aufwand für die Genehmigung einer PV Freifläche zu reduzieren.
Mit dem Rückgang der Milchkühe ist gleichzeitig auch die Pferdehaltung für den Freizeitbereich um ca. 30.000 Pferde angestiegen. Nach Angaben des Pferdesportverbandes RLP waren gemäß Landes-Tierseuchenkasse in Rheinland-Pfalz 51.597 (2021) Pferde gemeldet mit dem Hinweis, dass die Anzahl der Pferde tatsächlich wesentlich höher sei. Da der CO2 Fußabdruck eines Pferdes mit 2,4 t CO2 Äquivalent genauso groß wie der einer Kuh ist, hat sich mit dem Rückgang der Milchviehwirtschaft kein Effekt für die Reduzierung klimaschädlicher Gase ergeben. Deshalb fordert der Solarverband, dass für die Pferde- und Weidetierhaltung im Land ein Anreiz und eine Handreichung geschaffen werde, Pferdekoppeln und Kuhwiesen mit hoch aufgeständerten Solarüberdachungen und Solarzäunen auszustatten.