Die Klimaexperten der UNO, die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), warnen erneut eindringlich, dass die Erdüberhitzung mit 1,5 Grad schon ab 2026 erreicht wird.
RHEINLAND-PFALZ – Jedes Jahr zählt
Die Klimaexperten der UNO, die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), warnen erneut eindringlich, dass die Erdüberhitzung mit 1,5 Grad schon ab 2026 erreicht wird. Will man diese Expertensicht ernst nehmen, müssen alle Parteien und Parlamente, die in ihren Programmen Ziele für die Jahre 2035, 2040 oder 2050 formuliert haben, sich den neuen Ergebnissen anpassen. Jedes Jahr zählt. Denn ein Zuwarten bis die 1,5 Grad Grenze erreicht ist, um dann mit rigorosen Maßnahmen noch zu retten, was zu retten ist – wie es die Politik gerne tut – ist beim Klimawandel schlichtweg nicht möglich. Die Prozesse sind so gut wie unumkehrbar. Diese Erkenntnis hat trotz aller Diskussionen noch nicht die notwendigen gesellschaftlichen und politischen Handlungen ausgelöst.
Der Landesverband der Solarenergie Rheinland-Pfalz kritisiert, dass sich das Land ebenfalls noch nicht auf den Weg gemacht hat, den Turbo einzuschalten. Das landesweite Solargesetz aus dem letzten Jahr sei immer noch nicht in Kraft und müsse jetzt schon überarbeitet werden. Die Diskussionen um eine Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramm LEP IV und LEP V wird erst in einigen Jahren Wirkung zeigen. Die Überarbeitung der Fördermittelstruktur hat ebenfalls noch kein vorzeigbares Ergebnis. Ein schnell wirkendes Sofortprogramm wird erst gar nicht diskutiert. Die Landesregierung ist seit einem Jahr im Amt, aber das Ergebnis ihrer zögerlichen Politik ist, dass jetzt schon die Landesziele für den Zubau von Wind- und Solaranlagen nicht erreicht werden, wie die Daten aus dem öffentlich zugänglichen Marktstammdatenregister zeigen.
Der Solarverband fordert einen Klimakongress für das Land, bei dem die Landesziele an die neuen Erkenntnisse angepasst werden, Arbeitsmarktkonferenzen um den Fachkräftemangel bei der Umsetzung der Energiewende zu beheben und wirtschaftspolitische Initiativen um die Solarproduktion zu steigern. Ein weiteres Zuwarten und ein Abwarten auf bundespolitische Initiativen ist angesichts der Dramatik der Klimakatastrophe nicht mehr vertretbar.